Links unten signiert „A Schelfhout f".
In Prunkrahmen.
Blick auf einen breiten, rechtsseitig verschatteten vor einem Hang liegenden erdigen Weg mit einem spazierenden Mann mit Hut, der unter seinem rechten Arm ein Bündel trägt. Links von ihm ein höher liegendes flaches Plateau, das von der Sonne beschienen wird, mit einem aufgestellten Holzschild, an dem vorbei die weite Landschaft in leicht diffusem Licht sichtbar ist. Feine naturgetreue und stimmungsvolle Ansicht in der Manier des Künstlers, die Atmosphäre eines Sommertages vermittelnd.
Schon zu Lebzeiten waren die Landschaften Andreas Schelfhouts sehr beliebt. Er malte sie sorgfältig, mit großem technischem Raffinement und einem ausgeprägten Sinn für anekdotische Details. Schelfhout war einer der bedeutendsten Spezialisten der holländischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts. Seine ausgefeilte Farbtechnik ermöglichte es ihm, die Landschaften zugleich kontrolliert und lyrisch darzustellen. All seine Gemälde knüpfen sichtbar an die große holländische Tradition des 17. Jahrhunderts an – etwa an Salomon van Ruysdael (um 1602 – 1670), Jacob van Ruisdael (1628 – 1682) oder Albert Cuyp (1620 – 1691), dessen Stil er auf faszinierende Weise romantisch uminterpretierte. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem, Lodewijk Johannes Kleijn (1817 – 1897) und Nicolaas Johannes Roosenboom (1805 – 1880). Einige seiner Schüler – so zum Beispiel Johan Hendrik Weissenbruch (1824 – 1903), Charles Henri Joseph Leickert (1816 – 1907), Johan Barthold Jongkind (1819 – 1891) oder Barend Cornelis Koekkoek (1803 – 1862) – wurden ihrerseits zu Meister der Landschaftsmalerei dieser neuen goldenen Periode. (1451459) (18)