Rechts unten signiert.
Wir danken Herrn Ivo Bouwman für seine Bestätigung der Autorschaft vom 26.05.2025.
Hatte sich der Maler bereits in den Jahren 1900–1903 seinen bekannten Motiven am Strand von Scheveningen gewidmet – wie etwa „Kinder auf Eseln am Strand“ – so griff er das Thema nach dem ersten Weltkrieg, in den 1920er Jahren, nach einem Aufenthalt in London, erneut auf. Obwohl er sich damals dauerhaft in Den Haag niederließ, führten ihn Reisen in den Süden – nach Florenz und Rom, an die Cóte d´Azur, Venedig und Viareggio – wohl auch aufgrund des Gesundheitszustandes seiner Frau. Das südliche Strandlicht inspirierte den Maler zu völlig neuen Bildwirkungen, wie seine Bilder dieser Jahre zeigen. Die Konturen verschwimmen weit mehr als in den Strandbildern seiner frühen Schaffensperiode. Bezeichnend ist, dass sich gleichzeitig auch Max Liebermann dem Thema „Reiter am Strand“ intensiv gewidmet hat. So dürfte das Gemälde um 1920 entstanden sein.
Anmerkung:
Der bekannte Spätimpressionist war Sohn des ebenfalls bedeutenden Malers Jozef Israëls (1824–1911), der großen Einfluss auf Max Liebermann (1847–1935) hatte. Isaac Israëls studierte an der Königlichen Kunstakademie in Den Haag und stand lebenslang mit seinem Mitschüler George Hendrik Breitner (1857–1923) in freundschaftlicher Beziehung. Bereits 1881 konnte er, gerade 16-jährig, ein Werk an den Künstler und Sammler Hendrik Willem Mesdag (1831–1915) veräußern, was seinen Bekanntheitsgrad erhöhte. Ab 1878 besuchte er jährlich den Salon des Artistes Français, und bereits 1882 machte er sich einen Namen mit einem Werk, das eine militärische Beisetzung thematisierte. Nach seinen Erfolgen im Salon unternahm er mehrfach Reisen in die belgische Minenlandschaft. Sein Interesse an den auch unspektakulären Straßen- oder Kaffeehausszenen ließ ein bedeutendes Ouvre entstehen, das die Zeitstimmung in hoher Qualität dokumentiert. Die Sommermonate verbrachte er oft zusammen mit seinem Vater an den Stränden von Scheveningen nahe Den Haag. 1904 übersiedelte er nach Paris und unterhielt sein Atelier nahe dem Montmartre, nur wenige Meter entfernt von dem von Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901). Auch dort widmete er sich typischen Pariser Motiven aus den Parks, Bistros und Cabarets. Beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges lebte er bereits in London. Später widmete er sich häufig Portraits, wobei so bekannte Persönlichkeiten wie Mata Hari (1876–1917), Johanna van Gogh-Bonger (1862–1925) oder die feministische Ärztin Aletta Jacobs (1854–1929) zu seinen Auftraggeberinnen zählten. 1928 erhielt er anlässlich der Olympischen Spiele die Goldmedaille. 1934 verstarb er nach einem Autounfall. Sein Werk zeigt durchweg höchste künstlerische wie malerische Qualität, die den noch bekannteren Namen keineswegs nachstehen.
Literatur:
Dolf Welling, Isaac Israels. The Sunny World of a Hague Cosmopolitan, Den Haag 1991, S. 50, mit Abb. A.R. (1441562) (11)
Isaac Lazarus Israëls,
1865 Amsterdam – 1934 The Hague
RIDERS ON THE BEACH OF VIAREGGIO, ca. 1920
Oil on canvas.
45.3 x 50.6 cm.
We would like to thank Mr Ivo Bouwman for his confirmation of authorship, dated 26th May 2025.
The light on the southern beaches inspired the painter to create entirely new pictorial effects, as demonstrated in his paintings from this period. The contours are notably more blurred than in his earlier beach scenes. Around the same time, Max Liebermann also became deeply engaged with the subject of Riders on the Beach, suggesting that this painting was likely created ca. 1920.
Literature:
Dolf Welling, Isaac Israels: The Sunny World of a Hague Cosmopolitan, The Hague 1991, p. 50 (with ill.).