Der Flame wirkte auch als Kupferstecher. Bekannt ist er für seine durch Staffagefiguren reich belebten Landschaften, in denen zunächst die Brueghel-Tradition erkennbar ist. Später wandte er sich italienischen Einflüssen zu, wenngleich er nie in Italien gewesen zu sein scheint. Erste Nachrichten datieren ins Jahr 1682, als er bei Adriaen Frans Boudewijns ausgebildet wurde. 1690 wird er als Meister der Brüsseler Lukasgilde genannt, wo er bis 1696 als Dekan fungierte.
Im vorliegenden Bild ist die spätere Stilistik erkennbar. In seinen Landschaften überrascht stets eine reiche Fantasie mit erzählerischen Bilderfindungen, in denen er den Betrachter zum Augenzeugen fiktiver Geschehnisse macht. Wie zumeist in seinen Werken ist auch hier ein marktähnliches Zusammentreffen gezeigt. Vor schroffer Bergkulisse weitet sich ein Flusstal mit Brücken, seitlich erhöht eine Burg, im Zentrum ein Pferdewagen, im Vordergrund Obstverkauf. So lädt die Darstellung zum abwechslungsreichen Lesen einer fantasievollen Erzählung ein. A.R. (1401491) (11)