Stand 24.06.2025

Gaspar van Wittel

Lot 245
TITUSBOGEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.

65 x 49 cm

Lot 245
TITUSBOGEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.
65,0 x 49,0 cm

Schätzpreis:
€ 80.000 - 120.000
Auktion: morgen

Hampel Fine Art Auctions

Ort: Munich
Auktion: 26.06.2025 11:00 Uhr
Auktionsnummer: 144
Auktionsname: Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details
Datierung auf Stein neben verschleierter Figur „1685“. Verso auf dem Keilrahmen mit älteren Etiketten.
In reliefverziertem Rahmen.

Repräsentativ erhebt sich der Titusbogen mit seinen flankierenden kannelierten Säulen und dem ihm überfangenden Schriftfeld, der zu Ehren von Kaiser Titus (39 – 81 n. Chr.) posthum errichtet wurde. Die in unserem Gemälde wirkungsvoll dargestellte Widmungsinschrift lautet: „SENATUS POPULUSQUE ROMANUS DIVO TITO DIVI VESPASIANI F(ILIO) VESPASIANO AUGUSTO“ (Der Senat und das Volk von Rom für den vergöttlichten Titus, den Sohn des vergöttlichten Vespasian, den Vespasian Augustus). Der Bogen wurde von einem Esel durchritten, der einen Mann transportiert, links am Rand sind zwei Mönche zu sehen, von denen sich einer zu dem Bogen umwendet als Rückbesinnung auf die Antike. Rechts eine Almosenspenderin. Der Hintergrund mit baumbestandenem Platz des Forum Romanum mit weiterer Personenstaffage.

Der italienische Maler wirkte bereits in der Stilsprache des Klassizismus. Er studierte in Brescia und war Schüler von Girolamo Romanino Romani (1484/87-1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er mehrere Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Italienreisenden und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen Venedig- ansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften. Bei der Vielfalt seiner Themen ist besonders die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.

Der Maler, dessen Werk überwiegend in Italien entstand, erhielt seine Ausbildung noch in den Niederlanden. Doch 22-jährig war er bereits in Rom beim Bau der Flussregulierung des Tibers beschäftigt. Wie sein als Architekt in Neapel berühmt gewordener Sohn Luigi war also auch er mit stadtarchitektonischen Aufgaben befasst. Dies erklärt auch die in vorliegendem Gemälde erkennbare Dokumentierung der Stadtbefestigung von Florenz. Das bedeutet, dass die Darstellung weit weniger dem touristischen Interesse galt, als andere von ihm bekannten Veduten, wie etwa von Rom, Neapel oder Venedig. Auch die Exaktheit der Detailwiedergabe resultiert aus seiner Kenntnis der Architektur. Ab 1700 wirkte er längere Zeit in Neapel, wo auch sein Sohn Luigi geboren wurde. Die letzten Jahre verbrachte er allerdings überwiegend in Rom, jener Stadt, in der er bereits der gefragteste Vedutenmaler für die Adelshäuser der Colonna, Ottoboni, Albani oder Odescalchi war, deren Villen und Paläste er in Ölbildern dokumentierte. In der Kunstgeschichte wurde sein Werk lange nicht genügend beachtet. Erst eine erste Ausstellung seiner Bilder im Museo Correr in Venedig, 2006, hat die Bedeutung des Malers zu würdigen verholfen.

Eine querformatige Darstellung des Titusbogens vom gleichen Künstler wurde bei Sotheby‘s in London am 7. Juli 2005 unter Los 49 erfolgreich für umgerechnet Euro 235.500 verkauft. Eine hochformatige Darstellung, die sich von der hier angebotenen Version durch die Figurenstaffage unterscheidet und nahezu die gleichen Maße aufweist, wurde am 18. Juni 1992 bei Sotheby‘s Monaco verkauft.

Literatur:
Das Werk abgebildet im Werkverzeichnis:
Giuliano Briganti, Gaspar van Wittel, Mailand 1996, S. 161, Nr. 77, mit Abb.
Vgl. Maestro Van Wittel. Dutch Master of the Italien Cityscape, Kunsthal KAdE Amersfoort Niederlande, 25. Januar – 5. Mai 2019.
Vgl. Fabio Benzi und Claudio Strinati (Hrsg.), Gaspare Vanvitelli e Le Origini Del Vedutismo. Catalogo mostra Chiostro del Bramante Roma e Museo Correr Venezia, Rom 2002, S. 113. (14303111) (13)



Gaspar van Wittel,
also known as “Gaspare Vanvitelli”,
1653 Amersfoort near Utrecht – 1736 Rome

THE ARCH OF TITUS

Oil on canvas. Relined.
65 x 49 cm.
Dated on stone next to veiled figure on the right “1685”. Old labels on the back of the stretcher.

Depiction of the imposing Arch of Titus with its flanking fluted columns surmounted by an inscribed plaque. It was built posthumously to honour Emperor Titus (39 – 81 AD). A landscape-format depiction of the Arch of Titus by the same artist was sold at Sotheby's in London on 7 July 2005, lot 49, for the equivalent of EUR 235,500. A portrait-format depiction, differing in its figural staffage with almost identical dimensions as the version offered in this lot was sold at Sotheby's in Monaco on 18 June 1992.

Literature:
The artwork illustrated in the catalogue raisonné: Giuliano Briganti, Gaspar van Wittel, Milan 1996, p. 161, no. 77, ill.
cf. Maestro Van Wittel, Dutch Master of the Italian Cityscape, exhibition catalogue, Kunsthal KAdE Amersfoort Netherlands, 25 January – 5 May 2019.
cf. Fabio Benzi and Claudio Strinati (ed.), Gaspare Vanvitelli e Le Origini Del Vedutismo. Catalogo mostra Chiostro del Bramante Roma e Museo Correr Venezia, Rome 2002, p. 113.
Lot Details
Datierung auf Stein neben verschleierter Figur „1685“. Verso auf dem Keilrahmen mit älteren Etiketten.
In reliefverziertem Rahmen.

Repräsentativ erhebt sich der Titusbogen mit seinen flankierenden kannelierten Säulen und dem ihm überfangenden Schriftfeld, der zu Ehren von Kaiser Titus (39 – 81 n. Chr.) posthum errichtet wurde. Die in unserem Gemälde wirkungsvoll dargestellte Widmungsinschrift lautet: „SENATUS POPULUSQUE ROMANUS DIVO TITO DIVI VESPASIANI F(ILIO) VESPASIANO AUGUSTO“ (Der Senat und das Volk von Rom für den vergöttlichten Titus, den Sohn des vergöttlichten Vespasian, den Vespasian Augustus). Der Bogen wurde von einem Esel durchritten, der einen Mann transportiert, links am Rand sind zwei Mönche zu sehen, von denen sich einer zu dem Bogen umwendet als Rückbesinnung auf die Antike. Rechts eine Almosenspenderin. Der Hintergrund mit baumbestandenem Platz des Forum Romanum mit weiterer Personenstaffage.

Der italienische Maler wirkte bereits in der Stilsprache des Klassizismus. Er studierte in Brescia und war Schüler von Girolamo Romanino Romani (1484/87-1562). Später zog er nach Venedig und setzte sein Kunststudium unter Giovanni Antonio Canal (1697-1768) fort. Von 1834 bis 1838 unternahm er mehrere Reisen, die ihn u.a. nach Florenz, Rom, Neapel und Paestum führten. Mit seinen Venedigveduten begründete Bison ein kommerzielles Genre, um der Nachfrage von Italienreisenden und Sammlern nachzukommen. Neben zahlreichen Venedig- ansichten schuf er auch idyllische Fantasielandschaften. Bei der Vielfalt seiner Themen ist besonders die hohe Qualität seiner Bildproduktion hervorzuheben.

Der Maler, dessen Werk überwiegend in Italien entstand, erhielt seine Ausbildung noch in den Niederlanden. Doch 22-jährig war er bereits in Rom beim Bau der Flussregulierung des Tibers beschäftigt. Wie sein als Architekt in Neapel berühmt gewordener Sohn Luigi war also auch er mit stadtarchitektonischen Aufgaben befasst. Dies erklärt auch die in vorliegendem Gemälde erkennbare Dokumentierung der Stadtbefestigung von Florenz. Das bedeutet, dass die Darstellung weit weniger dem touristischen Interesse galt, als andere von ihm bekannten Veduten, wie etwa von Rom, Neapel oder Venedig. Auch die Exaktheit der Detailwiedergabe resultiert aus seiner Kenntnis der Architektur. Ab 1700 wirkte er längere Zeit in Neapel, wo auch sein Sohn Luigi geboren wurde. Die letzten Jahre verbrachte er allerdings überwiegend in Rom, jener Stadt, in der er bereits der gefragteste Vedutenmaler für die Adelshäuser der Colonna, Ottoboni, Albani oder Odescalchi war, deren Villen und Paläste er in Ölbildern dokumentierte. In der Kunstgeschichte wurde sein Werk lange nicht genügend beachtet. Erst eine erste Ausstellung seiner Bilder im Museo Correr in Venedig, 2006, hat die Bedeutung des Malers zu würdigen verholfen.

Eine querformatige Darstellung des Titusbogens vom gleichen Künstler wurde bei Sotheby‘s in London am 7. Juli 2005 unter Los 49 erfolgreich für umgerechnet Euro 235.500 verkauft. Eine hochformatige Darstellung, die sich von der hier angebotenen Version durch die Figurenstaffage unterscheidet und nahezu die gleichen Maße aufweist, wurde am 18. Juni 1992 bei Sotheby‘s Monaco verkauft.

Literatur:
Das Werk abgebildet im Werkverzeichnis:
Giuliano Briganti, Gaspar van Wittel, Mailand 1996, S. 161, Nr. 77, mit Abb.
Vgl. Maestro Van Wittel. Dutch Master of the Italien Cityscape, Kunsthal KAdE Amersfoort Niederlande, 25. Januar – 5. Mai 2019.
Vgl. Fabio Benzi und Claudio Strinati (Hrsg.), Gaspare Vanvitelli e Le Origini Del Vedutismo. Catalogo mostra Chiostro del Bramante Roma e Museo Correr Venezia, Rom 2002, S. 113. (14303111) (13)



Gaspar van Wittel,
also known as “Gaspare Vanvitelli”,
1653 Amersfoort near Utrecht – 1736 Rome

THE ARCH OF TITUS

Oil on canvas. Relined.
65 x 49 cm.
Dated on stone next to veiled figure on the right “1685”. Old labels on the back of the stretcher.

Depiction of the imposing Arch of Titus with its flanking fluted columns surmounted by an inscribed plaque. It was built posthumously to honour Emperor Titus (39 – 81 AD). A landscape-format depiction of the Arch of Titus by the same artist was sold at Sotheby's in London on 7 July 2005, lot 49, for the equivalent of EUR 235,500. A portrait-format depiction, differing in its figural staffage with almost identical dimensions as the version offered in this lot was sold at Sotheby's in Monaco on 18 June 1992.

Literature:
The artwork illustrated in the catalogue raisonné: Giuliano Briganti, Gaspar van Wittel, Milan 1996, p. 161, no. 77, ill.
cf. Maestro Van Wittel, Dutch Master of the Italian Cityscape, exhibition catalogue, Kunsthal KAdE Amersfoort Netherlands, 25 January – 5 May 2019.
cf. Fabio Benzi and Claudio Strinati (ed.), Gaspare Vanvitelli e Le Origini Del Vedutismo. Catalogo mostra Chiostro del Bramante Roma e Museo Correr Venezia, Rome 2002, p. 113.

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