Im original Rahmen, wohl aus dem 15. Jahrhundert.

Imponierend große Bilddarstellung, offensichtlich als Altarblatt geschaffen, mit oben geschweift-gerundetem Schluss, in dessen erhöhter Mitte die Erscheinung des Heiligen Geistes in Wolken aufleuchtet. Die Szene in einem Innenraum mit Baldachinbett mit grünen Vorhängen, im Hintergrund Säulendarstellungen auf hohen Sockeln, die entgegen der Historizität eines solchen Schlafraums vielmehr die Herrschaft des beginnenden Christentums symbolisieren. Die Jungfrau Maria traditionsgemäß mit Gebetbuch sitzend gezeigt, der rechts herannahende Erzengel Gabriel hält einen Stab, umwunden mit einem Rotulus, darauf der im Bibeltext überlieferte lateinische Englische Gruß. Zwischen beiden Gestalten eine Vase mit weißen Lilien, Symbol der keuschen Reinheit Mariens. Das Paviment mit Bodenmusterung betont die Raumperspektive.
Es wird angenommen, dass es sich beim vorliegenden Gemälde um ein Auftragswerk für eine rheinische Gemeinde/Kloster handelt.
Im beiliegenden Exposée wird die Annahme vertreten, dass es sich hier um eine eigenhändige Arbeit des Künstlers handelt.

Provenienz:
Auflösung eines rheinischen Klosters.

Anmerkung:
Drei weniger qualitätvolle und kompositorisch leicht abweichende Gemälde zu diesem Thema, entstanden im Künstlerkreis von Maerten de Vos, sind im RDK Den Haag aufgeführt (Abbn. 0000 122 599). (1420622) (11)



Marten de Vos,
1532 Antwerp – 1603, attributed

THE ANNUNCIATION

Oil on panel.
108 x 69 cm.

The enclosed expert’s report assumes that this is a work by the artist himself.

Provenance:
Dissolution of a Rhenish monastery.

Notes:
Three paintings of this subject, albeit of lesser quality and with varying compositions and created by the circle of artists around Marten de Vos, are listed at the RDK in The Hague (figs. 0000 122 599).