Die Neo-Concrete-Bewegung war eine Splittergruppe der brasilianischen konkreten Kunst der 1950er Jahre, die nicht nur versuchte, die Grenzen der konkreten Kunst, sondern auch der Kunst im Allgemeinen auszuloten. Man widersetzte sich der zunehmenden rationalistischen Interpretation der Concrete Art und verdeutlichte, dass der Theorie zu viel Spielraum eingeräumt und Kunst mit Wissenschaft verwechselt werde. Die Vertreter des Neokonkretismus lösten sich von den schematischen und festgefahrenen Formen der Abstraktion und vertraten die Idee der sukzessiven Überführung der Malerei in den dreidimensionalen Raum. Man war der Überzeugung, dass zum Erleben eines Kunstwerks alle Sinne benötigt werden und die Mitwirkung des Betrachters erforderlich ist.