Julian Opie

Julian Opie 1958 London - lebt und arbeitet in London Der Brite Julian Opie, am 12. Dezember 1958 in London geboren, gehört seit Ende der 1980er Jahre mit seiner unverwechselbaren, auf das Wesentlichsten reduzierenden, comicartigen Bildsprache zu den bedeutendsten Vertretern der Gegenwartskunst in Großbritannien. 1979-1983 studiert Julian Opie Kunst an der Goldsmith School of Art in London bei Michael Craig-Martin. Nach seinem Studium etabliert sich Julian Opie rasch in der Londoner Kunstszene. Bereits 1983 stellt Wulf Herzogenrath die Werke von Julian Opie gemeinsam mit Tony Craggs Arbeiten im Kölnischen Kunstverein aus. 1987 nimmt Julian Opie an der Documenta 8 in Kassel teil. 1995 erhält Julian Opie das Sargant Fellowship der British School at Rome in Italien sowie 1995/96 ein Stipendium für den Aufenthalt im Atelier Calder in Saché, Frankreich. Universelle Symbole für die Eigenarten der porträtierten Personen In seiner Kunst, sowohl Stahlskulpturen, Leinwandbilder, Druckgrafiken als auch mehr und mehr bewegte Bilder auf LED-Flachbildschirmen, findet Julian Opie seit Beginn seines künstlerischen Werks zu einer immer stärkeren Reduktion der Formensprache. Sie folgt der vereinfachenden, knallig bunten Stilsprache der Pop-Art nach, erinnern etwa an die Männchen von Keith Haring oder die flächigbunten Siebdrucke Andy Warhols. In ihrer kontemplativen Formschönheit ist Julian Opies Kunst mit Alex Katz verwandt. Die auf das Wesentliche verknappte Bildsprache zeigt mit breiten schwarzen Konturlinien und unschattierten, planen Farbflächen vor allem Personenporträts und auch Landschaften. In den zumeist mithilfe des Computers erschaffenen Kunstwerken lotet Julian Opie die Grenzen der grafischen Stilisierung aus, durch größtmögliche Reduzierung der Binnenelemente etwa des Gesichts oder Körpers schafft Julian Opie es aber dennoch, die wesentlichen Charakteristika festzuhalten und wiedererkennbare Porträts zu erschaffen. "Für jede Person, die ich zeichne, versuche ich ein universelles Symbol zu schaffen", so Julian Opie über seine faszinierenden Kunstwerke mit enormer Ausdruckskraft. „Coloured Runners“ und „Walking Figures“ auf LED-Bildschirmen Bereits ab 1993 entstehen im Werk von Julian Opie bewegte Bilder, die als LED-Wandbildschirm die stilisierten Personen auch in Bewegung zeigen. Mit fortschreitender Technik werden die Möglichkeiten für Julian Opies Kunst immer ausgefeilter und qualitativ hochwertiger und von erstaunlicher Aussagekraft. Die jüngsten Werke der „Walking People“ (2017) oder der „Coloured Runners“ (2020) zeigen endlos laufende oder rennende Personen, die dennoch in ihrem Bilderrahmen nicht von der Stelle kommen, was bei aller Dynamik und hippen Modernität der Form nicht eines feinen Humors entbehrt. Die vereinfachten Landschaften, die den fokussierten Blick etwa auf den Himmel festhalten wie in „Midday Sky“ oder „Eneving Sky“ (beide 2018) lassen den Betrachtenden in der schönen Kontemplation der Kondensstreifen von langsam durchs Bild ziehenden Flugzeugpunkten am Morgen- oder Abendhimmel versinken, oder vor hypnotisch langsam sich bewegenden grasenden Schafen auf grünem Gras verharren („Grazing Sheep“, 2017). Bedeutender Vertreter der britischen Gegenwartskunst Der Erfolg von Julian Opie ist in den letzten Jahren weiter stark zunehmend. Die Liste der Museen und Sammlungen, die Werke von Julian Opie besitzen, liest sich wie ein Who‘s who der internationalen Sammlungs- und Museen-Landschaft. Julian Opies Kunstwerke werden in namhaften Museen weltweit gezeigt, der Künstler wird von einem Dutzend Galerien international vertreten. Die National Portrait Gallery in London veranstaltet 2011 und 2017 Ausstellungen. 2019 zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg Julian Opies Werke als wichtigen Beitrag zur Skulptur im 21. Jahrhundert. Die National Gallery of Victoria in Melbourne präsentiert ihn 2018 als Großbritanniens einflussreichsten lebenden Künstler. Ebenfalls in Melbourne nimmt Julian Opie 2021 an der Gruppenausstellung „We Change the World“ teil. Julian Opie lebt und arbeitet in London.