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Franz West

16.02.1947 Wien - 26.07.2012 Wien
Franz West 1947 Wien – 2012 Wien Der bedeutende österreichische Bildhauer und Installationskünstlers Franz West wird am 16. Februar 1947 in Wien geboren. Im Umkreis des Wiener Aktionismus beginnt Franz West um 1970 als Autodidakt selbst künstlerisch tätig zu werden. Bereits 1970 zeigt die Galerie Hamburger in Wien eine erste Ausstellung. Zunächst entstehen überwiegend Zeichnungen, ab 1974 dann Papierarbeiten, plastische Werke, Sitzmöbel und im weitesten Sinne dreidimensionale Raumkunst. Auf Anregung von Bruno Gironcoli beginnt Franz West 1977 ein Studium an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien, wo er bis 1982 bei Gironcoli lernt. Ebenfalls im Jahr 1977 zeigt die Galerie nächst St. Stephan in Wien die Einzelausstellung „Verblödung und Semantik“. 1980 zeigt Franz West hier erstmals seine „Passstücke“, mal feines Drahtgebilde, mal massiges Drahtgerüst mit Papiermaché, Gips und Polyester überzogen, die am Körper getragen werden und von Franz West als Sichtbarmachung und Darstellung von Neurosen oder als Prothesen erdacht sind. „Ich behaupte, wenn man Neurosen sehen könnte, sähen sie so aus“, sagt Franz West dazu. Künstlerische Frechheiten und neurotische Kunst Franz Wests Kunst provoziert und hinterfragt die physische wie die psychische Beziehung des Betrachtenden zur Kunst. Der Künstler spielt mit der Bedeutsamkeit, hebt die Kunst dabei voll Witz und frecher Ironie vom Sockel, und hegt eine besondere Freude an bildlichen und sprachlichen Kalauern. Alltägliches und Banales wird zu Kunst, umgekehrt wird die Kunst Teil des Lebens. Das Erleben und die Körperbezogenheit spielen für Franz West dabei die ausschlaggebende Rolle. „Es spielt keine Rolle, wie Kunst aussieht, sondern wie sie genutzt wird“, meint er einmal. Das Publikum soll nicht nur an der Kunst partizipieren, sondern erst durch die Benutzung vollendet sich für Franz West ein Kunstwerk. So entstehen auch Sitzmöbel, wie die Liegen und Stühle aus Altmetall, die 1989 im Kunsthistorischen Museum in Wien vor ausgewählten Gemälden und Skulpturen aufgestellt werden, ebenso 1992 die Installation „Auditorium“ auf der documenta IX in Kassel mit 72 Sofas und Liegen für die Besucherinnen und Besucher. Erst durch die Benutzung eines Werkes wird es komplett Die erste Museumsausstellung findet 1986 in der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz statt. 1987 folgt eine große Ausstellung in der Wiener Secession sowie der Kunsthalle Bern. 1989 kann Franz West seine Arbeiten im P.S.1 in New York zeigen. 1992 und 1997 nimmt Franz West an der documenta in Kassel teil. Zahlreiche weitere Ausstellungen weltweit in renommierten Häusern wie dem Museum of Modern Art in New York, dem Centre Pompidou in Paris und, Los Angeles County Museum of Art und vielen anderen folgen. Österreich verehrt seinen bedeutenden Künstler und nach dem Otto-Mauer-Preis 1986, dem Preis der Stadt Wien für Bildhauerei 1988 und dem Skulpturenpreis der Generali Foundation 1993 zeigt das Museum für Angewandte Kunst in Wien 2001/02 die erste groß angelegte Retrospektive „Franz West. Gnadenlos“ mit Passstücken, Möbeln, Skulpturen, Videos sowie Papierarbeiten aus allen Schaffensperioden. Anlässlich dieser Ausstellung fertigt Franz West vier überlebensgroße „Lemurenköpfe“ aus lackiertem Aluminiumblech, die als externe Installation auf der zum Museum nahe gelegenen Stubenbrücke aufgestellt sind, erst 2021 wieder abgebaut werden. 2011 zeigt das Kunsthaus Graz eine weitere große Retrospektive. Im selben Jahr wird Franz West mit dem Österreichischen Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst geehrt, zudem erhält er den Goldenen Ehrenlöwen der Biennale in Venedig für sein Lebenswerk. Oftmals arbeitet Franz West auch mit anderen Künstlern zusammen. So befinden sich unter den zahlreichen Arbeiten der Flick-Collection des Kunstsammlers Friedrich Flick im Hamburger Bahnhof in Berlin auch Gemeinschaftswerke von Franz West mit Martin Kippenberger, Heimo Zobernig und Haim Steinbach. 1992 unterrichtet Franz West als Gastprofessor für drei Semester an der Städelschule in Frankfurt. Franz West stirbt am 25. Juli 2012 in Wien. Sein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof schmückt eine rosa Grabskulptur, die seine Assistenten im Stil seiner eigenen Skulpturen für ihn anfertigen.
Rang
285
49 Angebote (letzte 12 Monate)
  • Aquarell / Zeichnung: 11
  • Druckgrafik: 2
  • Fotografie: 1
  • Skulptur / Objekt: 13
  • Gemälde: 15
Franz West hat folgende Preise gewonnen :
  • Biennale di Venezia, 2011, Golden Lion for lifetime achievement
  • Wolfgang-Hahn-Preis , 1998,
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