1830 St.-Thomas-des-Antilles - 1903 Paris
Der französische Maler und Grafiker Camille Pissarro wird am 10. Juli 1830 in Charlotte Amelie auf der dänischen Antilleninsel Saint Thomas (heute Virgin Islands) geboren. Die Schulausbildung absolviert Camille Pissarro in Frankreich, wo er 1841-1847 die Pension Savary in der Nähe von Paris besucht, hier leben auch die Großeltern. Die Familie Savary ist sehr für die Kunst offen, und so lautet ein Ratschlag: "Zeichne in den Ferien nach der Natur, und zwar so viel du kannst." In die Kunstgeschichte sollte Camille Pissarro als einer der wichtigsten Vertreter und Mitbegründer des französischen Impressionismus eingehen. Er ist leidenschaftlicher Verfechter dieses neuen Kunststils am Beginn der Moderne, wichtiger Anreger und engagierter Freund sowie eine Art Vaterfigur für die jüngeren Künstlerkollegen, darunter Paul Cézanne, Claude Monet, Arman Guillaumin, Edgar Degas, Paul Signac, Georges Seurat und viele andere. Camille Pissarro nimmt als einziger Künstler an allen acht zwischen 1874 und 1886 in Paris stattfindenden Impressionisten-Ausstellungen teil. Landschaftsmalerei en plein air am Beginn des Impressionismus. Um dem für ihn vorgesehenen Angestelltendasein im elterlichen Warenhandel zu entrinnen, begleitet Camille Pissarro in den Jahren 1851-1854 den dänischen Maler Fritz Melbye auf einer Malreise durch Südamerika und entschließt sich endgültig für das Leben als Maler. Ab 1855 lebt er in Frankreich, hier kommt er in Kontakt mit den beiden Landschaftsmalern und frühen französischen Vertretern der Pleinair-Malerei Camille Corot und Gustave Courbet. Die Sommer verbringt er malend in Montmorency mit dem dänischen Landschaftsmaler David Jacobsen. 1859 heiratet Camille Pissarro und lebt mit seiner bald anwachsenden Familie zwar auf dem Land bei Paris, doch ist er kein zivilisatorischer Einzelgänger, wie etwa Paul Cézanne. Mit den Künstlerkollegen in und um Paris strebt Camille Pissarro in seinen Werken unbeirrt und lange Jahre ohne Anerkennung nach der Verwirklichung der neuen Richtung der Malerei. Impressionist der ersten Stunde. Das Interesse der Impressionisten beim Malen vor dem Motiv im Freien gilt der Wiedergabe des momentanen, flüchtigen Eindrucks vor der Natur in einer hellen, lichtvollen Farbpalette und mit lockerem Pinselstrich, wofür die Maler anfangs von Kritikern und Publikum verlacht werden. Mit anderen vom offiziellen Pariser Salon abgelehnten Malern, die diesen neuen und antiakademischen Malstil vertreten, gründet Camille Pissarro 1874 die "Societé anonyme des artistes peintres, sculpteurs et graveurs" und es findet im April 1974 in Paris die erste Ausstellung der im Nachhinein sogenannten Impressionisten (von franz. impression, dt. Eindruck) statt. 1885 lernt Camille Pissarro die um einiges jüngeren Maler Paul Signac und Georges Seurat kennen. Er folgt deren theoretischen Ideen des Neo-Impressionismus und Pointillismus, doch setzt er sie nicht so radikal wie diese in seinen Werken um. Koloristische Meisterwerke der frühen Landschaften und Stadtansichten im Spätwerk. Ab Mitte der 1880er Jahre zwingt eine chronische Augenentzündung Camille Pissarro, das Malen in der freien Natur zu begrenzen. Er sucht sich immer wieder Aussichtsplätze am Fenster und es entstehen im meisterlichen Spätwerk von Camille Pissarro die so bedeutenden Serien der Stadtansichten von Rouen, Dieppe, Paris und anderswo, der großen Boulevards und der Tuilerien. Camille Pissarro widmet sich in diesen Stadtansichten in einer einzigartigen und meisterlichen Malweise den atmosphärischen Erscheinungen in der Stadt, dem als "Effekt" bezeichneten momentanen Zustand unter Einfluss des Wetters, der Beleuchtung und der Bewegung. Camille Pissarro stirbt am 13. November 1903 in Paris.
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