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Joseph Beuys

1921 Krefeld - 1986 Düsseldorf
Joseph Beuys 1921 Krefeld – 1986 Düsseldorf Joseph Beuys, am 12. Mai 1921 in Krefeld geboren, hat mit seinem Wirken als Künstler, Kunsttheoretiker und inspirierender wie provozierender Lehrer die zeitgenössische Kunst und auch das Kunstverständnis nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend und nachhaltig verändert. Joseph Beuys forderte einen erweiterten Kunstbegriff und formuliert in seinen Werken, Aktionen und Reden die Grundgedanken der „sozialen Plastik“ aus. Der kunsttheoretische Begriff der „sozialen Plastik“ oder auch „sozialen Skulptur“ bezeichnet sowohl die gestaltende und verändernde Kraft der Kunst auf die Gesellschaft als auch die Kreativität aller Menschen, durch die sie mit Aktionen und Prozessen die sozialen und politischen Verhältnisse und das Leben an sich verändern und formen können. „Jeder Mensch ein Künstler“ 1941 meldet sich Joseph Beuys, nachdem er die Schulausbildung ohne Abschluss abgebrochen hat, freiwillig zur Luftwaffe. Wegen seiner Rot-Grün-Blindheit wird er nicht Pilot, sondern zum Bordfunker und Bordschütze ausgebildet. 1944 stürzt sein Flugzeug bei einem Einsatz über der Krim ab. Halb Wahrheit, halb Mythos entspricht Joseph Beuys’ Rettung durch Krimtataren, die ihn mit Filz umwickeln und wärmen, seine Wunden mit Fett behandeln und ihm so das Leben retten. Im August 1945 kehrt Joseph Beuys nach Kleve zurück. Er wendet sich der Kunst zu und lernt bei dem Maler Hanns Lamers sowie dem Bildhauer Walther Brüx, wird Mitglied im Niederrheinischen Künstlerbund. 1946-1952 absolviert Joseph Beuys ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, hier ist er Meisterschüler von Ewald Mataré. 1953 finden erste Ausstellungen von Zeichnungen und Skulpturen in Kranenburg und Wuppertal statt. 1959 heiratet er die Kunsterzieherin Eva Wurmbach, sie bekommen zwei Kinder. Von 1961 bis 1972 ist Joseph Beuys selbst Professor an der Kunstakademie Düsseldorf, mit prägendem Einfluss auf seine zahlreichen Schüler, auch durch Aufsehen erregende Aktionen wie etwa das 1963 an zwei Abenden in der Aula der Akademie stattfindende „Festum Fluxorum Fluxus“. Ab 1964 bis zu seinem Tod ist Joseph Beuys an allen Documenta-Ausstellungen in Kassel, der weltweit wichtigsten Schau für die zeitgenössische Kunst, beteiligt. 1965 findet die erste kommerzielle Galerieausstellung bei Alfred Schmela in Düsseldorf statt, die Joseph Beuys am 26. November mit der Aktion „Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt“ eröffnet. 1967 gründet Beuys mit seinen Studenten die „Deutsche Studentenpartei“, unter anderem um ein faires Aufnahmeverfahren für die Studenten zu erwirken. 1971 folgt die „Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung“, das Büro der Organisation ist 1972 Beuys’ Beitrag auf der Documenta 5 in Kassel. Nach mehreren Protesten und Besetzungen des Sekretariats der Kunstakademie Düsseldorf wird Joseph Beuys am 10. Oktober 1972 als Professor fristlos entlassen. 1973 erfolgt die Gründung der „Freien Internationalen Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung“ (FIU). 1974 reist Beuys erstmals in die USA, wo der Galerist Ronald Feldman die Vortragstournee „Energy Plan for the Western Man“ organisiert, während der Beuys vor Studenten an den Kunsthochschulen in New York, Chicago und Minneapolis spricht. 1976 nimmt Beuys an der 37. Biennale in Venedig teil. Als Abschluss des Rechtsstreits über die Entlassung erhält Beuys 1978 den Professorentitel sowie das Nutzungsrecht des Ateliers zurück. 1979 kandidiert er für das Europaparlament. Im selben Jahr zeigt das Solomon R. Guggenheim Museum in New York die erste Retrospektive der Werke von Joseph Beuys. Ausnahmeerscheinung der Kunst der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts Nicht zuletzt die immense Vielzahl der Ehrungen, Ausstellungen und Veranstaltungen anlässlich des 100. Geburtstages von Joseph Beuys im Jahr 2021 zeigt die Bedeutung dieser charismatischen Persönlichkeit, die Joseph Beuys war. Keineswegs unumstritten und oftmals auch beschimpft als Scharlatan, wird er dennoch in den lärmenden 1960er und 1970er Jahren zu einer der prägendsten Gestalten und zum Wegbereiter für die Kunst nach ihm. Und der Blick zurück lässt Joseph Beuys oftmals als geradezu prophetischen Vordenker erscheinen, nicht zuletzt in seinen Bestrebungen für die Bewahrung der Umwelt. Am 23. Januar 1986 stirbt Joseph Beuys in Düsseldorf.
Rang
431
187 Angebote (letzte 12 Monate)
  • Aquarell / Zeichnung: 19
  • Druckgrafik: 91
  • Fotografie: 8
  • Skulptur / Objekt: 42
  • Gemälde: 9
Joseph Beuys hat folgende Preise gewonnen :
  • Kunstpreis Kaiserring, 1979,
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