Walasse Ting

1929 Ding Xiongquan - 2010 New York
Walasse Ting 1928 Wuxi/Jiangsu (China) - 2010 New York Der chinesisch-amerikanische Künstler Walasse Ting wird am 13. Oktober 1928 in Wuxi, Provinz Jiangsu, geboren. Ab 1940 studiert Walasse Ting an der Art Academy in Schanghai Kunst, bevor er 1946 nach Hongkong zieht. 1952 übersiedelt Walasse Ting nach Paris, hier kommt er in Kontakt mit Künstlern wie Pierre Alechinsky, Constant, Asger Jorn, Karel Appel, u. a. und wird Mitglied der bereits 1948 gegründeten Künstlergruppe „CoBrA“. 1958 zieht Walasse Ting nach New York. Hier in New York, mit dem abstrakten Expressionismus und der Pop-Art ab den 1950er Jahren wichtigstes Kunstzentrum, erhält Walasse Ting wie schon in Paris mannigfaltige Inspiration für sein eigenes Kunstschaffen. Von der Abstraktion der Künstlergruppe „CoBrA“ zur figürlichen Pop-Art-Kunst Walasse Tings Gemälde und Druckgrafien entwickeln sich von schwarzweißen, gestisch-abstrakten Arbeiten hin zu farbenfrohen figürlichen Werken im Stil der amerikanischen Pop-Art, wobei ihm gelingt, die östliche, asiatische mit der westlichen Kunstauffassung zu vereinen. In seinen Werken sind ebenso feine kalligrafische Zeichnungen wie große, leuchtende Farbflächen in Acryl enthalten. Durch die schönlinige, gefällige Anmutung und Frische seiner Werke, poetische und höchst dekorative Bilder von Frauen, Blüten oder Tieren, erfreuen sich Walasse Tings Werke rasch einer großen Beliebtheit beim internationalen Publikum. 1954 veranstaltet die Galerie Paul Facchetti in Paris die erste Einzelausstellung Walasse Tings in Europa, 1956 folgt die Ausstellung in der Galerie Taptoe in Brüssel. 1959 veranstaltet die Martha Jackson Gallery in New York die erste Einzelausstellung Walasse Tings in den USA. Zahlreiche weitere Galerie-Ausstellungen in den USA, Europa und Asien, hier vor allen in Hongkong und Taiwan, sollten folgen. Bildender Künstler und Dichter – Herausgeber der Lithografiemappe „One Cent Life“ Walasse Ting ist nicht nur bildender Künstler, sondern auch Dichter und veröffentlicht mehrere Gedichtbände und Künstlerbücher. 1961 erscheint „My Shit and My Love“ mit zehn seiner Gedichte sowie Grafiken. 1964 ist er mit Sam Francis Herausgeber des bedeutenden großformatigen Portfolios „One Cent Life“ mit 62 losen Lithografien von 28 Künstlern sowie Dichtungen von Walasse Ting. Diese Sammelmappe erscheint bei Eberhard W. Kornfeld in Bern, sie vereint Werke des abstrakten Expressionismus, des Tachismus und der Pop-Art und gilt als wohl bekannteste und großartigste Synthese der avantgardistischen Kunstströmungen der 1960er Jahre in Europa und den USA. Enthalten sind Arbeiten von Asger Jorn, Pierre Alechinsky, Karel Appel, Enrico Bay, Andy Warhol, Tom Wesselmann, Roy Lichtenstein, James Rosenquist, Claes Oldenburg, Sam Francis, Mel Ramos, Walasse Ting u. a.; die grafische Gestaltung der Gedichte Walasse Tings in mehrfarbiger Typografie setzt wegweisende Akzente. Mit „Chinese Moonlight – 63 Poems by 33 Poets“ veröffentlicht Walasse Ting 1967 eine von ihm zusammengestellte Gedichtsammlung mit chinesischen Gedichten, neu von ihm ins Englische übertragen, die auch vier seiner Farblithografien enthält. Dekorative Bilder von Frauen, Blüten oder Tieren in frischer, lebensfroher Farbgebung Walasse Ting verbringt den Rest seines Lebens in der westlichen Welt, 1974 wird er sogar amerikanischer Staatsbürger. In den 1980er Jahren richtet sich Walasse Ting zusätzlich zu seinem Atelier in New York ein weiteres in Amsterdam ein, lebt und arbeitet abwechselnd in New York und Amsterdam. Mit unzähligen Ausstellungen seiner Werke in Galerien und Museen feiert er international Erfolge und erreicht große Beliebtheit beim Publikum. Die Werke von Walasse Ting befinden sich in den renommierten Sammlungen weltweit, darunter das Museum of Modern Art sowie das Guggenheim Museum in New York, das Carnegie Institute in Pittsburgh, das Stedelijk Museum in Amsterdam, die Tate Gallery in London wie auch das Museum of Art in Hongkong. Bereits ab 2002 kann Walasse Ting aufgrund einer Hirnblutung kaum mehr künstlerisch tätig sein, er verstirbt am 17. Mai 2010 in New York. Ein halbes Jahr nach seinem Tod veranstaltet das Fine Arts Museum in Taipeh 2011 mit der Ausstellung „From Heroic Expression to Resplendent Color“ die erste großangelegte Retrospektive für Walasse Ting.
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  • Aquarell / Zeichnung: 15
  • Druckgrafik: 27
  • Gemälde: 36
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