George Grosz

1893 Berlin - 1959 Berlin
Der bedeutende deutsch-amerikanische Künstler der Neuen Sachlichkeit George Grosz wird am 26. Juli 1893 als Georg Ehrenfried Groß in Berlin geboren. Er wächst in der pommerschen Stadt Stolp auf. 1909-1911 besucht George Grosz die Königliche Kunstakademie in Dresden, anschließend wechselt er nach Berlin an die Kunstgewerbeschule und studiert bei Emil Orlik. Im Jahr 1913 reist George Grosz nach Paris und besucht dort die Malschule Colarossi. 1914 muss er als Soldat in den Ersten Weltkrieg ziehen, doch er wird 1917 als dienstuntauglich vorzeitig entlassen. In den nun entstehenden Arbeiten verarbeitet George Grosz die erlebten Schrecken des Krieges, er zeichnet die in Berlin allgegenwärtigen Kriegskrüppel und zeigt mit harscher Kritik an der politischen Lage in seinen Bildgestalten auch die beißende Armut der Bevölkerung und verspottet die Idiotie der herrschenden Klasse in der Weimarer Republik. Ab 1916 nennt der Künstler sich amerikanisierend George Grosz, um damit seine Abscheu gegen seine deutschen Zeitgenossen zum Ausdruck zu bringen. Dada, Neue Sachlichkeit und "Novembergruppe" in Berlin. 1918 gründet sich in Berlin der "Club Dada", dem neben Hannah Höch, John Heartfield, dem Schriftsteller Walter Mehring, dem Theaterregisseur Erwin Piscator und anderen auch George Grosz angehört. Ebenso gehört George Grosz mit Otto Dix, Hannah Höch, Rudolf Schlichter und vielen anderen der 1918 gegründeten "Novembergruppe" in Berlin an. 1920 veranstaltet George Grosz mit den Künstlerkollegen und der Galerie Dr. Otto Burchard in Berlin die "Erste Internationale Dada-Messe", diese Ausstellung zeigt ein Feuerwerk künstlerischer Kreativität der Zeit und ist gleichzeitig eine Absage an die bürgerliche Kultur. Die von George Grosz ausgestellte Mappe "Gott mit uns" bringt ihm den ersten Gerichtsprozess wegen Beleidigung der Reichswehr ein. Auch 1923 wird George Grosz wegen "Angriff auf die öffentliche Moral" verklagt, als er seine Lithografie-Mappe "Ecce Homo" im Berliner Malik-Verlag veröffentlicht – es wird seine vielleicht berühmteste Grafikfolge, obwohl sie nur etwa ein Jahr in ihrem vollen Umfang verkauft werden darf. Schonungslos schildert George Grosz die Befindlichkeiten der Zwischenkriegsgesellschaft, die Spießbürger, Hochstapler, Kriegsversehrten und Kriegsgewinnler und die Heerscharen von Dienstleistern – es kommt keiner gut weg. 1925 erscheint die Mappe "Der Spießer-Spiegel" mit 60 Zeichnungen. 1928 lautet in einem dritten Prozess die Anklage gegen George Grosz auf "Gotteslästerung", die er mit seiner Grafikfolge "Hintergrund" begangen haben soll. Maler der Schrecken des Krieges und der beißenden Sozialkritik. In den 1920er Jahren macht sich George Grosz einen Namen als Illustrator für die Zeitschriften "Ulk" und "Lustige Blätter", seine Werke erscheinen in der kommunistischen satirischen Wochenschrift "Der Knüppel" ebenso wie in der Kulturzeitschrift "Der Querschnitt" des Berliner Kunsthändlers Alfred Flechtheim. 1926-1932 arbeitet George Grosz für die satirische Wochenzeitschrift "Simplicissimus". Maßgeblich beteiligt ist George Grosz auch als Mitarbeiter bei Zeitschriften wie "Die Pleite", "Der Gegner", "Der blutige Ernst". 1932 ist George Grosz als Gastdozent an der Art Students League erstmals in New York, aufgrund der politischen Lage in Deutschland emigriert er im Jahr darauf in die USA und unterrichtet dort weiter bis 1955. Im Zuge der Ausstellung "Entartete Kunst" werden insgesamt 285 Werke von George Grosz aus deutschen Museen entfernt. George Grosz wird von den Nationalsozialisten ausgebürgert, 1938 erhält er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Erst 1959 kehrt George Grosz aus den USA nach Deutschland zurück, wo er jedoch nur wenige Wochen später, am 6. Juli 1959, in Berlin stirbt.
Rang
473
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  • Aquarell / Zeichnung: 77
  • Druckgrafik: 16
  • Gemälde: 11

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