Zhang Da Qian

Zhang Daqian 1899 Neijiang/Sichuan (China) - 1983 Taipeh (Taiwan) Der chinesische Maler Zhang Daqian, auch Chang Dai-chien, wird am 10. Mai 1899 in der Stadt Neijiang, Provinz Sichuan, geboren. Zhang Daqian gehört mit Pu Ru und Huang Junbi zu den bedeutendsten chinesischen Malern des 20. Jahrhunderts. Diese drei größten Meister der Kalligrafie und modernen Tuschzeichnung werden auch als „The Three Masters Crossing The Sea“ bezeichnet, wobei der intensive künstlerische Austausch sowie die tiefe Freundschaft von Zhang Daqian und Pu Ru in dem Ausspruch „Zhang im Süden, Pu im Norden“ zum Ausdruck kommt. Meister der Tradition 1917 geht der junge Zhang Daqian nach Kyoto, wo er das Färberhandwerk erlernt. 1919 kehrt er nach Schanghai zurück, studiert bei den Meistern Zeng Xi und Li Ruiqing die traditionelle chinesische Literatur, Kalligrafie und Malerei. Er studiert und kopiert die Kunstwerke der alten Meister, wie Shi Tao und Bada Shanren, erlangt eine hohe Virtuosität in den traditionellen Techniken und beschäftigt sich auch intensiv mit den buddhistischen Lehren. Seinen Lebensunterhalt verdient sich Zhang Daqian mit dem Verkauf seiner Malereien. Er lebt vorübergehend als buddhistischer Mönch, als der er sich den Mönchsnamen Daqian zulegt, den er Zeit seines Lebens führt. Meister der modernen chinesischen Malerei Die Kunstwerke Zhang Daqians begeistern die Kenner der traditionellen chinesischen Malerei, da er in seinem eigenen, unverwechselbaren Stil zwar die traditionellen Formen und Techniken einsetzt und Stilmerkmale anderer übernimmt, diese aber in seinen Werken zu etwas einzigartig Neuem werden lässt. Aufgrund der politischen Unruhen und als Reaktion auf das veränderte politische Klima Ende der 1940er Jahre verlässt Zhang Daqian seine Heimat China und übersiedelt 1952 nach Mendoza, Argentinien. Eine Zeitlang lebt er auch in Sao Paulo, Brasilien, sowie in Carmel, Kalifornien/USA. Zhang Daqian unternimmt zahlreiche Reisen und erlangt als Künstler weltweit Bedeutung, seine Werke werden gesucht und zu Höchstpreisen gehandelt. Picasso des Ostens 1956 kommt es in Nizza, Frankreich, zu einem Treffen von Zhang Daqian mit Pablo Picasso, von dem in der internationalen Kunstwelt als „Treffen zwischen Ost und West“ berichtet wird. Es gibt einige Fotografien, die die beiden Künstler, den Europäer Pablo Picasso und Zhang Daqian in Gelehrten-Robe und mit langem Bart, eng beieinanderstehend zeigen. Vielen gilt Zhang Daqian als der bedeutendste moderne Maler Chinas und als „Picasso des Ostens“, da er wie dieser von der Vergangenheit lernte, die Zukunft inspirierte und seinen ganz eigenen Stil für seine Kunstwerke schuf. Obwohl Zhang Daqian nie wieder nach China zurückkehren sollte, bleibt er der chinesischen Malerei treu. Seine Lebenserfahrung innerhalb der westlichen Welt lässt ihn jedoch auch Einflüsse etwa des abstrakten Expressionismus in seine Malweise aufnehmen. Zudem zwingt ihn ein Augenleiden ab Ende der 1950er Jahre seine Maltechnik zu verändern und lässt ihn seinen pocai-Stil mit starken Farbwirkungen der auf nassem Papier verlaufenden Tusche entwickeln. Zhang Daqian ist Zeit seines Lebens ein sehr produktiver Künstler, der ein umfangreiches Werk hinterlässt. Die Bewunderung der Kunst von Zhang Daqian kennt bei den Sammlern und Verehrern seiner Arbeiten kaum Grenzen. Im Jahr 2011 übertrifft Zhang Daqian Pablo Picasso sogar als teuerster Künstler. 1978 zieht Zhang Daqian nach Taipei auf der Insel Taiwan, hier verstirbt der Künstler am 2. April 1983. In seinem Haus Moye Jingshe, wo er bis zu seinem Tod lebte, ist heute das Memorial Museum of Zhang Daqian eingerichtet.