Marianne Brandt

1893 Chemnitz - 1983 Kirchberg/Sachsen
Die deutsche Designkünstlerin Marianne Brandt (geb. Marianne Liebe) wird am 1. Oktober 1893 in Chemnitz geboren. Sie gehört mit ihren Metallentwürfen, die noch heute als Design-Klassiker hergestellt werden, zu den bekanntesten Künstlerinnen des Bauhauses. 1911 besucht sie in Weimar zunächst die Fürstliche freie Zeichenschule, ab 1912 studiert sie Malerei und Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar bei Fritz Mackensen, Robert Weise und Richard Engelmann. Zu ihren Kommilitonen gehören Hans Arp, Otto Pankok, Otto Lindig sowie ihr späterer Ehemann Erik Brandt, den sie 1919 heiratet und nach Norwegen geht. Erik und Marianne Brandt wohnen kurzzeitig in Kristiania (heute Oslo), unternehmen Studienreisen, verbringen fast ein Jahr in Paris, bevor sie um 1922 wieder in Weimar sind. 1923 kehrt der Maler Erik Brandt allein nach Norwegen zurück, es gibt Differenzen, doch die Ehe wird erst 1935 geschieden. Marianne Brandt schreibt sich 1924, im Alter von 31 Jahren, als Studentin am Bauhaus in Weimar ein. Sie wendet sich von der Malerei ab und vernichtet die meisten ihrer bis dahin entstandenen Gemälde und Zeichnungen. Designerin in der Metallwerkstatt am Bauhaus. Ab 1924 studiert Marianne Brandt unter anderem - als einzige Frau - in der Metallwerkstatt bei László Moholy-Nagy. In den Jahren 1924-1929 entstehen in dichter Folge die Entwürfe von Marianne Brandt für Aschenbecher, Kaffee- und Teeservices, allein 28 Entwürfe für Lampen, die heute größtenteils zu den Ikonen des Bauhaus-Designs zählen. Ab 1926 ist Marianne Brandt stellvertretende Leiterin der Metallwerkstatt. Sie ist für die Projekte in Zusammenarbeit mit der Industrie zuständig und arbeitet in der Metallwerkstatt mit Christian Dell, Hans Przyrembel und Wilhelm Wagenfeld. 1929 erhält Marianne Brandt ihr Bauhaus-Abschlussdiplom und ist anschließend für kurze Zeit Mitarbeiterin im Architekturbüro von Walter Gropius in Berlin. Bedeutende Bauhaus-Künstlerin und Entwerferin zahlreicher Design-Ikonen. Marianne Brandt startet in der Zeit nach dem Bauhaus ihre Karriere als selbständige Industriedesignerin, die jedoch jäh abgebremst wird. 1929-1932 leitet sie die Entwurfsabteilung der Metallwarenfabrik Ruppelwerk GmbH in Gotha, erneuert und modernisiert deren Produktpalette. Ende des Jahres 1932 wird sie aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage entlassen, es folgt 1933 die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Marianne Brandt wendet sich wieder verstärkt der Malerei zu und lebt sehr zurückgezogen in Chemnitz. 1949-1951 erhält Marianne Brandt einen Lehrauftrag an der Hochschule für Werkkunst in Dresden. 1951-1954 ist sie an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee für das Institut für industrielle Gestaltung tätig. 1954 kehrt sie nach Chemnitz zurück. Inzwischen 61-jährig, sieht sich die moderne Gestalterin konfrontiert mit den dogmatischen Vorgaben im sogenannten Formalismusstreit, der Kulturdebatte zur Abgrenzung der DDR-Kunst vom "westlich-dekadenten Kunstbetrieb". Ihre zahlreichen ikonischen Entwürfe gehen ein in die bedeutendsten internationalen Design-Sammlungen etwa im Museum of Modern Art in New York, im British Museum in London, im Busch-Reisinger Museum in Massachusetts oder im Grassimuseum in Leipzig. Am 18. Juni 1983 stirbt Marianne Brandt in Kirchberg bei Zwickau.
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