Roberto Sebastian Echaurren Matta

Der chilenische Maler und Bildhauer Roberto Sebastian Echaurren Matta wird am 11. November 1911 in Santiago de Chile geboren. In Santiago absolviert er an der Pontificia Universidad Católica de Chile ein Architekturstudium, bevor er 1933 nach Europa geht und hier etliche Reisen durch die europäischen Länder unternimmt. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich durch die Mitarbeit im Atelier von Le Corbusier. In Paris beginnt Roberto Matta bildkünstlerisch tätig zu werden und gehört zum Kreis der surrealistischen Künstler und Dichter um André Breton, Salvador Dalí, Max Ernst und anderen. 1939 bis 1945 lebt Roberto Sebastian Echaurren Matta zumeist in den USA. Hier ist er mit Marcel Duchamp, Jackson Pollock und Mark Rothko befreundet und schließt sich den New Yorker Avantgarde-Künstlern an, 1941 reist er mit Robert Motherwell nach Mexiko. 1950 bis 1954 lebt Roberto Matta erstmals längere Zeit in Rom, danach wieder in Paris, bevor er sich endgültig in Rom niederlässt. Fantastische Mischwesen und psychologische Morphologien. Stets politisch interessiert, verfolgt Roberto Matta engagiert das politische Weltgeschehen sowie die politischen Wirren in seinem Heimatland Chile. Er ist gegen den Vietnamkrieg, trifft in den 1970er Jahren Fidel Castro in Kuba, verehrt den chilenischen Staatspräsidenten Salvador Allende und legt sich mit dem nachfolgenden Diktator Pinochet an. Als Künstler ringt Roberto Matta vor allem mit sich selbst. Seine fantastische Malerei zwischen Figuration und Abstraktion zeigt mit feiner Linie Strichmännchen, fratzenhafte Chimären und technoide Monster, zusammengesetzt aus Maschinen und Insekten. Roberto Sebastian Echaurren Matta bezeichnet seine Bildwelten als "psychologische Morphologien", wie auch der Bildtitel eines Werkes von 1939 lautet, als visuelle Analogien für die Psyche des Künstlers. Auch die Grafik Roberto Mattas zeigt das Bestreben des Surrealisten, den spontanen Strich bzw. den Ablauf des Denkens festzuhalten, analog zur Écriture automatique in der Literatur. Die bunte, teils schrille Farbigkeit und vor allem die Schönlinigkeit seines zeichenhaften Figurenstils mancher Werke lassen an Salvador Dalí denken. Surreale Bildwelten. 1938 nimmt Roberto Sebastian Echaurren Matta in Paris an der "Exposition Internationale du Surréalisme" teil. 1940 zeigt ihn die Galerie Julien Levy in New York. 1955 werden seine Werke an der III. Biennale in Sao Paulo gezeigt. 1959, 1964 sowie 1977 nimmt Roberto Matta an der Documenta II, III und 6 in Kassel teil. Zu einem seiner Hauptwerke zählt das Wandbild Roberto Mattas für das UNESCO-Gebäude in Paris, das er 1956 malt. 1957 findet die erste Retrospektive Roberto Mattas im Museum of Modern Art in New York statt, die erste Retrospektiv-Ausstellung in Europa zeigt 1959 das Moderna Museet in Stockholm. Roberto Matta stirbt am 23. November 2002 in Civitavecchia, in der Nähe von Rom.