Max Ernst

1891 Brühl - 1976 Paris
Max Ernst 1891 Brühl – 1976 Paris Der Dadaist, Surrealist, vielseitige und experimentierfreudige Maler, Grafiker, Bildhauer, Dichter und Denker Max Ernst wird am 2. April 1891 in Brühl geboren; er erhält 1948 die amerikanische sowie 1958 die französische Staatsbürgerschaft. Zur Kunst gelangt Max Ernst durch seinen Vater, den Taubstummenlehrer Philipp Ernst, der ihm auch ersten Zeichenunterricht gibt. 1910-1914 studiert Max Ernst an der Universität Bonn Altphilologie, Philosophie, Psychologie sowie Kunstgeschichte. 1913 nimmt Max Ernst mit ersten Werken an der Ausstellung der „Rheinischen Expressionisten“ teil, die im Buch- und Kunstsalon Cohen in Bonn gezeigt wird, und noch im selben Jahr ist er in der Ausstellung der Galerie „Der Sturm“ in Berlin vertreten. 1914 lernt Max Ernst in Köln Hans Jean Arp kennen, mit dem ihn eine lebenslange Künstlerfreundschaft verbinden wird. Über Dada in Köln zum Surrealismus in Paris 1914 wird Max Ernst zum Soldatendienst im Ersten Weltkrieg eingezogen, eine verhasste Zeit, über die er im Rückblick sagt: „Max Ernst starb am 1. August 1914. Er kehrte zum Leben zurück am 11. November 1918 als junger Mann, der hoffte ein Magier zu werden, um die Mythen seiner Zeit zu finden.“ Doch auch während der Kriegszeit wächst Max Ernsts künstlerischer Erfolg und 1916 findet seine erste Einzelausstellung bei Herwarth Walden in der Berliner Galerie „Der Sturm“ statt, 1917 veröffentlicht die zugehörige Zeitschrift „Der Sturm“ (7. Jg. Nr. 5) seinen Aufsatz „Vom Werden der Farbe“. Kurz vor Kriegsende heiratet Max Ernst die Kunsthistorikerin Luise Straus. Im Herbst 1919 gründet Max Ernst mit Hans Jean Arp und Johannes Theodor Baargeld die Kölner Dada-Bewegung. 1921 kommen die Kölner Dadaisten in Kontakt mit den Dada-Bewegungen in den anderen Großstädten, Max Ernst lernt Tristan Tzara und André Breton kennen. Ebenfalls 1921 findet in der Galerie Au Sans Pareil in Paris Max Ernsts erste Einzelausstellung außerhalb Deutschlands statt mit Klischeedrucken, Frottagen, Collagen und Übermalungen. 1922 zieht Max Ernst nach Paris, es beginnt eine künstlerische Zusammenarbeit mit dem Dichter Paul Eluard, für dessen Gedichtbände Max Ernst Collagen fertigt. 1924 formuliert André Breton das „Surrealistische Manifest“, und auch Max Ernst spielt eine eminente Rolle bei der Entwicklung der surrealistischen Kunst. 1925 findet in Pierre Loebs Galerie in Paris die erste Gruppenausstellung der Surrealisten statt. Es erscheint die Mappe „Histoire naturelle“, für die Max Ernst 34 Lichtdrucke und Frottagen zusammenstellt. 1926 wird die erste Ehe von Max Ernst mit Luise Straus geschieden. Surrealismus: Verschmelzung von Traum und Wirklichkeit zu einer neuen Überwirklichkeit Nicht nur durch seinen einfallsreichen Umgang mit den malerischen Techniken und der Erfindung der Papiercollage, der Frottage und der Schwammbilder leistet Max Ernst einen großartigen Beitrag zur Kunst des 20. Jahrhunderts. In seinen Werken verschmelzen Traum und Wirklichkeit und gewinnen in einer Überwirklichkeit neue Gestalt. 1929 erscheint Max Ernsts erster Collage-Roman „La femme 100 têtes“ mit Bildern und Bildunterschriften, für den er 147 Papiercollagen fertigt. Im Prozess des Herausschneidens und Neuzusammenfügens von ganz unterschiedlichen, zunächst zusammenhanglosen Bildelementen entstehen absurd-bizarre neue Bilder voll tiefgründiger Fantasie. Max Ernst beschäftigt sich immer wieder mit der theoretischen Formulierung des Surrealismus, so erscheint 1934 sein Text „Was ist Surrealismus?“ im Katalog zur Ausstellung des Kunsthauses Zürich. 1936 schreibt Max Ernst für die Zeitschrift „Cahier d’Art“ den kunsttheoretischen Text „Jenseits der Malerei“. Erfindungsreicher Künstler und wichtiger Ideengeber für die Kunst des 20. Jahrhunderts Mit den politischen Umwälzungen und dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wird die Lage auch für Max Ernst immer schwieriger. Mit der englischen Malerin und Schriftstellerin Leonora Carrington lebt er zwar im südfranzösischen Saint-Martin d’Ardèche, doch wird er mehrfach in französischen Lagern interniert. 1941 emigriert Max Ernst in die USA und lebt in New York. Hier geht er eine intensive, aber kurze Ehe mit der Kunstsammlerin Peggy Guggenheim ein. Nach einer Reise an die Westküste der USA begegnet Max Ernst der indianischen Kunst, durch die er wichtige Anregungen für seine eigenen Plastiken bekommt. 1944 lernt er die Künstlerin Dorothea Tanning kennen, 1946 heiraten sie in einer Doppelhochzeit mit Man Ray und Juliet Browner. Zu seinem 60. Geburtstag veranstaltet seine Geburtsstadt Brühl für Max Ernst 1951 die bis dahin umfangreichste Retrospektive seines künstlerischen Œuvres im Schloss Augustusburg, die sodann durch acht weitere deutsche Städte tourt. Ab 1953 lebt Max Ernst erneut in Paris. 1954 erhält er auf der Biennale in Venedig den Großen Preis für Malerei. Es sollten zahlreiche weitere Ehrungen und Ausstellungen folgen. 1955, 1959 und 1964 nimmt Max Ernst an der Documenta I, II und III in Kassel teil. 1962/63 veranstaltet das Wallraf-Richartz-Museum in Köln eine Retrospektive, für die Max Ernst seine „Biographischen Notizen“ aufschreibt. 1991/92 wird eine Retrospektive zum 100. Geburtstag in der Tate Gallery, London, der Staatsgalerie Stuttgart, der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen sowie im Musée National d’Art Moderne, Paris, gezeigt. Das Museum of Modern Art in New York zeigt 2017/18 mit „Max Ernst: Beyond Painting“ eine weitere beeindruckende Retrospektive des facettenreichen und vielschichtigen künstlerischen Werks. Max Ernst stirbt in der Nacht vor seinem 85. Geburtstag am 1. April 1976 in Paris.
Rang
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  • Aquarell / Zeichnung: 15
  • Druckgrafik: 70
  • Fotografie: 2
  • Skulptur / Objekt: 15
  • Gemälde: 22
Max Ernst hat folgende Preise gewonnen :
  • Kunstpreis Kaiserring, 1976,
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