1871 New York - 1956 New York
Der deutsch-amerikanische Maler, Zeichner und Grafiker Lyonel Feininger wird am 17. Juli 1871 in New York City in eine Musikerfamilie geboren, der deutsche Vater ist Konzertgeiger, die amerikanische Mutter Sängerin und Pianistin. 1887 reist die Familie nach Deutschland, Lyonel Feininger beginnt ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Hamburg, ab 1888 studiert er an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1892/93 ist er in Paris und besucht dort die Académie Colarossi. Nach seiner Rückkehr nach Berlin 1893 arbeitet Lyonel Feininger als Zeichner, freier Illustrator und Karikaturist für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. 1901 heiratet Lyonel Feininger die Pianistin Clara Fürst, das Paar bekommt zwei Töchter, Eleonore (später Fotografin) und Marianne, doch trennt sich das Paar, als Feininger 1905 die Künstlerin Julia Berg kennenlernt. Mit Julia Berg geht Lyonel Feininger 1906 erneut nach Paris und besucht die Zeichenklasse an der Académie Colarossi, zudem entstehen erste Druckgrafiken. In Paris wird 1906 der Sohn Andreas geboren (später Fotograf). Ab 1907 fertigt Lyonel Feininger auch erste Ölgemälde. 1908 heiratet er Julia Berg und zieht mit ihr zurück nach Berlin. Künstler des deutschen Expressionismus und Bauhaus-Lehrer der ersten Stunde. In Berlin wird Lyonel Feininger 1909 Mitglied in der Berliner Secession. Im selben Jahr wird der zweite Sohn Laurence (später Musikwissenschaftler, Priester) geboren, 1910 der dritte Sohn Theodor Lukas (später als T. Lux Feininger Fotograf und Maler). Als Lyonel Feininger 1911 in Paris am Salon des Indépendants teilnimmt, kommt er intensiv in Berührung mit der Kunst des Kubismus, ebenso begegnet er spätestens 1912 in Berlin den Künstlern der "Brücke", 1913 nimmt Lyonel Feininger mit der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" am Ersten Deutschen Herbstsalon in der Galerie "Der Sturm" von Herwarth Walden teil. 1917 zeigt die Berliner Galerie "Der Sturm" die erste Einzelausstellung Lyonel Feiningers. 1918 wird Feininger Mitglied der "Novembergruppe". Ebenfalls 1918 macht er Bekanntschaft mit Walter Gropius, der ihn 1919 als ersten Lehrer an das neu gegründete Bauhaus in Weimar beruft, diesem gehört er bis zu den politischen Bedrängnissen in den 1930er Jahren an. 1920-1925 leitet Lyonel Feininger als Meister die Druckwerkstatt. 1921 wird hier die erste Mappe "Neue Europäische Graphik" der "Meister des Staatlichen Bauhauses Weimar" gedruckt, mit der sich die Meister Lyonel Feininger, Johannes Itten, Paul Klee, Georg Muche, Oskar Schlemmer und Lothar Schreyer erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Unverkennbare Werke in sanfter Farbgebung und kristalliner Form. 1924 ist Lyonel Feininger Teil der von Emilie Galka Scheyer initiierten Ausstellungsgemeinschaft "Die Blaue Vier" mit Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Paul Klee, und Galka Scheyer organisiert die erste Ausstellung 1925 in New York. Wird 1931 zur Ehrung des 60. Geburtstags von Lyonel Feininger noch eine großangelegte Retrospektive im Folkwang-Museum in Essen und in der Berliner Nationalgalerie gezeigt, so gilt mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland nun auch Feiningers Kunst als "entartet". Als einer der bedeutendsten Künstler der Avantgarde und Wegbereiter der Moderne wird er aus Dessau vertrieben. 1936 erhält er am Mills College in Kalifornien einen Lehrauftrag, 1937 emigrieren Lyonel Feininger und seine Frau in die USA. 1944 veranstaltet das Museum of Modern Art in New York eine Retrospektive. 1945 wird Feininger Dozent am Black Mountain College in Ashville, North Carlina. Die Werke Lyonel Feiningers, unverkennbar in ihrer sanften, gedeckten Farbgebung und kristallinen Form, gehören heute zu den beliebtesten und gesuchtesten Kunstwerken der klassischen Moderne, sie befinden sich weltweit in den bedeutendsten Museen und Sammlungen. Lyonel Feininger stirbt am 13. Januar 1956 in New York.
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