1841 Limoges - 1919 Cagnes-sur-Mer
Pierre-Auguste Renoir 1841 Limoges - 1919 Cagnes-sur-Mer Der französische Maler Pierre-Auguste Renoir wird am 25. Februar 1841 in Limoges geboren. 1845 zieht die Familie Renoir nach Paris, wo sie in der Nähe des Louvre wohnen. Ab 1856 absolviert Pierre-Auguste Renoir eine Lehre als Porzellanmaler. Er besucht häufig die Gemäldegalerie des Louvre und entdeckt hier für sich die französische Malerei des Rokoko mit den Gemälden etwa von François Boucher, Jean-François Watteau oder Jean-Honoré Fragonard, auch die Meisterwerke von Peter Paul Rubens sind hier zu sehen. 1962-1964 besucht Renoir die École des Beaux-Arts in Paris, er lernt im Atelier des schweizerischen Malers Charles Gleyre, wo er mit Claude Monet, Frédéric Bazille und Alfred Sisley zusammentrifft. Hauptakteur am Beginn des Impressionismus in Paris Bereits 1964 kann Pierre-Auguste Renoir seine Gemälde im Salon in Paris ausstellen. Angeregt durch die Bekanntschaft mit Gustave Courbet und die Maler der Schule von Barbizon, die im Wald von Fontainebleau im Freien malen, beginnen die Malerfreunde Renoir, Bazille, Sisley u. a. ebenfalls mit der Freilichtmalerei, woraus wenig später die Stilrichtung des Impressionismus entstehen sollte. 1872 malt Claude Monet das Werk „Impression – Soleil levant“ (Musée Marmottan, Paris), das als namengebend für den Impressionismus gilt. Und auch Pierre-Auguste Renoir ist ab den 1870er Jahren einer der Hauptakteure des französischen Impressionismus. Er nimmt 1874, 1876 und 1877 an den ersten drei Gruppenausstellungen der Impressionisten in Paris teil. 1877 sind von Renoir 21 Werke ausgestellt, darunter das Gemälde „Bal au Moulin de la Galette“ (Musée d’Orsay, Paris), das zentral innerhalb der Ausstellung gehängt wird und das Erlebnis der Tanzveranstaltung im Freien, im lichten Schatten unter Bäumen nachempfinden lässt. Pierre-Auguste Renoirs Lebenssituation bedingt jedoch, dass er auch weiter im traditionellen Salon in Paris ausstellt. Kunstankäufe durch den Kunsthändler Paul Durand-Ruel sowie die Bekanntschaft mit dem Zollbeamten Victor Choquet und dem Verleger Georges Charpentier verbessern die finanzielle Situation. Auf Vermittlung von Madame Charpentier erhält Pierre-Auguste Renoir zahlreiche Porträtaufträge der Pariser Gesellschaft. Abwendung vom Impressionismus und Schaffenskrise in den 1880er Jahren Ab den 1880er Jahren wendet sich Pierre-Auguste Renoir vom Impressionismus ab, da er darin die Gefahr der vollkommenen Formauflösung sieht, die er für seine Malerei ablehnt. 1881/82 unternimmt Pierre-Auguste Renoir drei große Reisen nach Algerien und durch Italien. Es sind die Länder, die für die Malerei der zwei großen Vorbilder Eugène Delacroix und Jean-Auguste-Dominique Ingres stehen, und damit für den französischen Malerdisput im 18. Jahrhundert über die Vorherrschaft entweder der Farbe (Delacroix, der im Farbrausch algerischer Motive schwelgt) oder der Linie (Ingres, in der Tradition von Raffael dem Primat der Linie folgend). Pierre-Auguste Renoir gelangt in seiner nun trockeneren Malweise hin zu einer Formverfestigung mit stärker akzentuierten Konturen und plastischer Modellierung des Körperlichen. Doch er gerät in den 1880er Jahren auch in eine Schaffenskrise, die nun entstehenden Werke stoßen beim Publikum eher auf Desinteresse. Exemplarisch für die Suche der 1880er Jahre steht Pierre-Auguste Renoirs Gemälde „Les Grandes Baigneuses“ von 1887, für das er unzählige Vorstudien anfertigt und das eine Fülle an kunsthistorischen Zitaten enthält. Lebensfreude, sinnliche Formen und helle Farben im Spätwerk Ende der 1880er Jahre kehrt Renoirs Freude an der Farbigkeit und an der sinnlichen Malerei verstärkt in seine Bilder zurück. 1890 heiratet Renoir seine langjährige Geliebte Aline Charigot, die ihm bereits 1885 den ersten Sohn, Pierre Renoir, gebiert sowie 1894 den zweiten, Jean Renoir, und 1901 Claude Renoir, den dritten Sohn. Pierre-Auguste Renoirs Spätwerk umfasst zahlreiche Stillleben und Figurenbilder, vor allem Frauen, die er in charakteristisch weichen, lieblichen Formen und pastelligen Farben in zartem, duftigem Pinselduktus malt. Zahlreiche Gemälde, Pastelle, Zeichnungen, später auch plastische Werke widmet er der Darstellung seiner Familie. Vieles in der Formensprache des Spätwerks erinnert an die Rokokomalerei, die Renoir in seiner Jugend im Louvre so bewunderte. Ab 1898 zeigen sich bei Pierre-Auguste Renoir die ersten gravierenden Anzeichen einer rheumatischen Arthritis, die ihm das Malen zunehmend erschwert. Doch der Erfolg seiner Malerei ist gesichert, über den Galeristen Paul Durand-Ruel werden in den 1990er Jahren die meisten seiner Bilder erfolgreich verkauft und Renoir kann seiner Gesundheit zuliebe in den warmen Süden Frankreichs ziehen, wo er die letzten Lebensjahre bis 1919 verbringt. 1907 kauft Renoir das Landgut „Les Collettes“ in Cagnes-sur-Mer, hier lässt er ein Gebäude sowie zwei Ateliers errichten. „Les Collettes“ wird zum Treffpunkt der jüngeren Malergeneration, wie Maurice Denis, Pierre Bonnard, Aristide Maillol, Henri Matisse, die den großen Renoir hier besuchen. Trotz seiner körperlichen Beschwerden malt er weiter täglich. Am 3. Dezember 1919 verstirbt Pierre-Auguste Renoir in Cagne-sur-Mer an den Folgen einer Lungenentzündung.
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