Ganymed, ein junger trojanischer Prinz von außergewöhnlicher Anmut, erweckte die Aufmerksamkeit des Göttervaters Zeus. Verliebt in den Jüngling, verwandelte sich Zeus in einen Adler und entführte Ganymed auf den Olymp, wo er fortan als Mundschenk der Götter diente und ihnen den Nektar der Unsterblichkeit reichte. Diese mythische Szene wurde in der Kunst immer wieder aufgegriffen und symbolisiert nicht nur die Macht der Götter, sondern auch die Vergänglichkeit menschlicher Schönheit. Das Gemälde, das sich eng an das Vorbild in der Fürstlich Schwarzenberg’schen Kunststiftung in Vaduz (Inv.Nr. 10) hält, zeigt Ganymed in den Fängen des Adlers, eine Trinkschale darreichend. Eine ähnliche Kopie des 19. Jahrhunderts, bei der besonders im oberen linken Viertel deutlich wird, dass es sich um eine Variante handelt, wird unter der Inv.Nr. Mo 1501 in der Gemäldegalerie Alte Meister verwahrt.
Literatur:
Vgl. Gudrun Swoboda (Hrsg.), Idole & Rivalen. Künstlerischer Wettstreit in der Antike und der Frühen Neuzeit, Ausst.Kat., Kunsthistorisches Museum Wien, erschienen Berlin 2022, S. 136 – 137, Kat.Nr. 27b.
Vgl. Elizabeth McGrath, Gregory Martin, Fiona Healy, Bert Schepers, Carl Van de Velde und Karolien De Clippel (Hrsg.), Mythological Subjects, Bd.1: Achilles to The Graces, in: Corpus Rubenianum Ludwig Burchard, Part XI, London 2016, S. 436 – 437, Kat.Nr. 43. (1450254) (13)