Stand 21.11.2024

Louis de Caullery

Lot 294
VENEDIG – FESTLICHER EMPFANG DER PRUNKSCHIFFE IM CANAL GRANDE
Öl auf Holz.

64 x 105 cm

Lot 294
VENEDIG – FESTLICHER EMPFANG DER PRUNKSCHIFFE IM CANAL GRANDE
Öl auf Holz.
64,0 x 105,0 cm

Schätzpreis:
€ 20.000 - 40.000
Auktion: 8 Tage

Hampel Fine Art Auctions

Ort: Munich
Auktion: 05.12.2024 11:00 Uhr
Auktionsnummer: 142
Auktionsname: DEZEMBER-AUKTIONEN - Gemälde Alte Meister - Teil 2

Lot Details


Das Gemälde kann zurecht als eines der seltensten und frühen Dokumente eines Festereignisses gewürdigt werden, die später von vielen weiteren venezianischen Vedutenmalern behandelt wurden. Gezeigt ist ein weiter Panoramablick über die breite Mündung des Kanals mit nahe dem Ufer anliegenden großen beflaggten Prunkschiffen, darunter der Bucintoro, wohl anlässlich der alljährlich gefeierten „Sposalizio“ der Serenissima mit dem Meer. Die Prachtbarken umgeben von zahlreichen Gondeln. Am Ufer die schaulustige Volksmenge. Im Gegensatz zu späteren Dokumentationen des Festes hat der Maler hier großen Wert auf die Wiedergabe der einzelnen Personen im Vordergrund gelegt, mit Schilderungen höfischer Begegnungsszenen, detailreich geschildert. Dies lässt zwingend annehmen, dass es sich bei diesem Gemälde nicht – wie bei späteren Darstellungen dieser Art – um eine Grand Tour-Erinnerung für das Interesse von Reisenden handelt, sondern um einen Auftrag eines Adeligen oder Vermögenden, der sich von seinem Venedigaufenthalt ein Dokument schaffen ließ. Möglicherweise entstand das Gemälde nicht mehr während des Aufenthalts des Malers in Venedig, sondern erst wieder in Antwerpen – wohl für einen dortigen Auftraggeber. Dafür spricht auch die Eichenholztafel. Die nicht mehr exakte Erinnerung an die Bauten im Bild unterstützen diesen Gedanken.
Von Caullery sind uns etliche Garten- und Parkansichten überliefert, vor allem wie hier mit Vorliebe für die Wiedergabe der höfischen Gesellschaft. Aus seinem Werk sind lediglich sieben signierte Bilder bekannt geworden, so etwa „Carneval“ um 1615 (Kunsthalle Hamburg) oder „Interieur mit Allegorie der fünf Sinne“, 1620, Louvre). So ist eine chronologische Ordnung seines Werkes kaum festzumachen.
Ein weiteres Gemälde desselben Themas „Venedig mit dem Bucontoro“ – ähnlich in Kompositon und Figurendarstellung – befindet sich in der Johnny Van Haeften Gallery London (ehem. Sotheby´s Jan. 2014 N. Y. lot 202).

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman de Vries (um 1567-um 1635). (1421451) (11)



Louis de Caullery,
ca. 1580 Cambrai – ca. 1621 Antwerp, attributed

VENICE – FESTIVE RECEPTION OF THE MAGNIFICENT SHIPS IN THE GRAND CANAL

Oil on panel.
64 x 105 cm.
Lot Details


Das Gemälde kann zurecht als eines der seltensten und frühen Dokumente eines Festereignisses gewürdigt werden, die später von vielen weiteren venezianischen Vedutenmalern behandelt wurden. Gezeigt ist ein weiter Panoramablick über die breite Mündung des Kanals mit nahe dem Ufer anliegenden großen beflaggten Prunkschiffen, darunter der Bucintoro, wohl anlässlich der alljährlich gefeierten „Sposalizio“ der Serenissima mit dem Meer. Die Prachtbarken umgeben von zahlreichen Gondeln. Am Ufer die schaulustige Volksmenge. Im Gegensatz zu späteren Dokumentationen des Festes hat der Maler hier großen Wert auf die Wiedergabe der einzelnen Personen im Vordergrund gelegt, mit Schilderungen höfischer Begegnungsszenen, detailreich geschildert. Dies lässt zwingend annehmen, dass es sich bei diesem Gemälde nicht – wie bei späteren Darstellungen dieser Art – um eine Grand Tour-Erinnerung für das Interesse von Reisenden handelt, sondern um einen Auftrag eines Adeligen oder Vermögenden, der sich von seinem Venedigaufenthalt ein Dokument schaffen ließ. Möglicherweise entstand das Gemälde nicht mehr während des Aufenthalts des Malers in Venedig, sondern erst wieder in Antwerpen – wohl für einen dortigen Auftraggeber. Dafür spricht auch die Eichenholztafel. Die nicht mehr exakte Erinnerung an die Bauten im Bild unterstützen diesen Gedanken.
Von Caullery sind uns etliche Garten- und Parkansichten überliefert, vor allem wie hier mit Vorliebe für die Wiedergabe der höfischen Gesellschaft. Aus seinem Werk sind lediglich sieben signierte Bilder bekannt geworden, so etwa „Carneval“ um 1615 (Kunsthalle Hamburg) oder „Interieur mit Allegorie der fünf Sinne“, 1620, Louvre). So ist eine chronologische Ordnung seines Werkes kaum festzumachen.
Ein weiteres Gemälde desselben Themas „Venedig mit dem Bucontoro“ – ähnlich in Kompositon und Figurendarstellung – befindet sich in der Johnny Van Haeften Gallery London (ehem. Sotheby´s Jan. 2014 N. Y. lot 202).

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman de Vries (um 1567-um 1635). (1421451) (11)



Louis de Caullery,
ca. 1580 Cambrai – ca. 1621 Antwerp, attributed

VENICE – FESTIVE RECEPTION OF THE MAGNIFICENT SHIPS IN THE GRAND CANAL

Oil on panel.
64 x 105 cm.

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