Stand 14.06.2024

Adriaen Jansz Kraen, zug.

Lot 347
STILLLEBEN MIT ZINNKANNE, WEINGLÄSERN UND PASTETE
Öl auf Holz.

47.5 x 64 cm

Lot 347
STILLLEBEN MIT ZINNKANNE, WEINGLÄSERN UND PASTETE
Öl auf Holz.
47,5 x 64,0 cm

Schätzpreis:
€ 40.000 - 60.000
Auktion: morgen

Hampel Fine Art Auctions

Ort: München
Auktion: 27.06.2024 11:00 Uhr
Auktionsnummer: 140
Auktionsname: Gemälde Alte Meister - Teil II

Lot Details
Verso alte gemalte Inventarnummer „L 55“, sowie jüngere Schablonennummer.

Die Gegenstände, unter denen sich auch eine geschälte Zitrone, Weißbrot, Walnuss, Messer und ein Löffel befinden, korrespondieren in ihrer kühlen Farbigkeit bewusst mit dem grauen Wandhintergrund der nach links hin aufgehellt erscheint. Ein Rebenzweig mit Weinblättern hinterfängt die Gegenstände zusammenbindend, farblich vermittelnd zu den Weingläsern, von denen eines bereits geleert über die Tülle der Zinnkanne gestülpt ist. Der Deckel der Scheide des auf dem weißen Tuch liegenden Messers hängt zum unteren Bildrand herab und vermittelt die Wirkung einer räumlichen Fortsetzung. Mit dem metallischen Grauton der Zinnobjekte bekommt das Bild seine dominierende Farbcharakteristik. Dunkler Metallglanz liegt auf der Schnabelkanne und den Tellern. Hauptgegenstand ist hier die in der Barock-Zeit so beliebte einladende Pastete.
Diese zurückhaltend elegante Farbigkeit, der sogenannten „monochrome banketjes“, ist charakteristisches Merkmal der Stillleben von Kraen. Er wird erstmals 1637 in Haarlem dokumentiert, ein Jahr darauf als Schüler des Jacob de Wet I erwähnt, dessen Schwester er später ehelichte. 1642 gehörte er zur Malergilde in Haarlem. Nur wenige Gemälde mit Datierung haben die Zuweisung an weitere Bilder ermöglicht, so etwa bei Douwes, Amsterdam 1977, mit der Datierung 1642. Zunächst wurden etliche seiner Werke seinem Malerkollegen Pieter Claesz oder Willem Claesz Heda gegeben, denn tatsächlich sind stilistische Ähnlichkeiten zu sehen. Das Gemälde wurde früher fälschlich Franchoys Elout zugeschrieben. Dr. Martina Brunner-Bulst und Dr. Sam Segal haben jedoch den Namen Kraen als Autor vorgeschlagen. A.R.

Literatur:
Vgl. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, A modest message as intimated by the painters of the „Monochrome Banketje“, Schiedam 1980.
Vgl. Poul Gammelbo, Dutch Still Life Paintings from the 16th to 18th Centuries in Danish Collections, Kopenhagen 1960. (14023221) (11)



Adriaen Jansz Kraen,
1619 Haarlem – 1679 ibid., attributed

STILL LIFE WITH PEWTER JUG, WINE GLASSES, AND PATE

Oil on panel.
47.5 x 64 cm.
Old painted inventory no. “L 55” on the reverse and stencilled number of a more recent date.

Literature:
cf. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, A modest message as intimated by the painters of the “Monochrome Banketje”, Schiedam 1980.
cf. Poul Gammelbo, Dutch Still Life Paintings from the 16th to 18th Centuries in Danish Collections, Copenhagen 1960.
Lot Details
Verso alte gemalte Inventarnummer „L 55“, sowie jüngere Schablonennummer.

Die Gegenstände, unter denen sich auch eine geschälte Zitrone, Weißbrot, Walnuss, Messer und ein Löffel befinden, korrespondieren in ihrer kühlen Farbigkeit bewusst mit dem grauen Wandhintergrund der nach links hin aufgehellt erscheint. Ein Rebenzweig mit Weinblättern hinterfängt die Gegenstände zusammenbindend, farblich vermittelnd zu den Weingläsern, von denen eines bereits geleert über die Tülle der Zinnkanne gestülpt ist. Der Deckel der Scheide des auf dem weißen Tuch liegenden Messers hängt zum unteren Bildrand herab und vermittelt die Wirkung einer räumlichen Fortsetzung. Mit dem metallischen Grauton der Zinnobjekte bekommt das Bild seine dominierende Farbcharakteristik. Dunkler Metallglanz liegt auf der Schnabelkanne und den Tellern. Hauptgegenstand ist hier die in der Barock-Zeit so beliebte einladende Pastete.
Diese zurückhaltend elegante Farbigkeit, der sogenannten „monochrome banketjes“, ist charakteristisches Merkmal der Stillleben von Kraen. Er wird erstmals 1637 in Haarlem dokumentiert, ein Jahr darauf als Schüler des Jacob de Wet I erwähnt, dessen Schwester er später ehelichte. 1642 gehörte er zur Malergilde in Haarlem. Nur wenige Gemälde mit Datierung haben die Zuweisung an weitere Bilder ermöglicht, so etwa bei Douwes, Amsterdam 1977, mit der Datierung 1642. Zunächst wurden etliche seiner Werke seinem Malerkollegen Pieter Claesz oder Willem Claesz Heda gegeben, denn tatsächlich sind stilistische Ähnlichkeiten zu sehen. Das Gemälde wurde früher fälschlich Franchoys Elout zugeschrieben. Dr. Martina Brunner-Bulst und Dr. Sam Segal haben jedoch den Namen Kraen als Autor vorgeschlagen. A.R.

Literatur:
Vgl. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, A modest message as intimated by the painters of the „Monochrome Banketje“, Schiedam 1980.
Vgl. Poul Gammelbo, Dutch Still Life Paintings from the 16th to 18th Centuries in Danish Collections, Kopenhagen 1960. (14023221) (11)



Adriaen Jansz Kraen,
1619 Haarlem – 1679 ibid., attributed

STILL LIFE WITH PEWTER JUG, WINE GLASSES, AND PATE

Oil on panel.
47.5 x 64 cm.
Old painted inventory no. “L 55” on the reverse and stencilled number of a more recent date.

Literature:
cf. Nicolaas Rudolph Alexander Vroom, A modest message as intimated by the painters of the “Monochrome Banketje”, Schiedam 1980.
cf. Poul Gammelbo, Dutch Still Life Paintings from the 16th to 18th Centuries in Danish Collections, Copenhagen 1960.
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