Stand 15.05.2024

Rupprecht Geiger

Lot 113
OE 264, 1957
Oil on canvas

175 x 145 cm

Lot 113
OE 264, 1957
Oil on canvas
175,0 x 145,0 cm

Schätzpreis:
€ 70.000 - 90.000
Auktion: 6 Tage

Ketterer Kunst GmbH & Co KG

Ort: Munich
Auktion: 07.06.2024
Auktionsnummer: 553
Auktionsname: Contemporary Day Sale

Lot Details
Oil on canvas. Signed on the reverse of the strether, signed, dated, titled and inscribed with the dimensions on the stretcher. 175 x 145 cm. . [AW].
- Red is the most important color in Geiger's oeuvre. - Powerful modulation in an early painting by Rupprecht Geiger that is captivating for its gentle oscillation between different color values. - Paintings from the late 1950s and early 1960s are among the artist's most sought-after works on the international auction market (source: artprice.com).
LITERATURE: Rupprecht Geiger Gesellschaft, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Munich (ed.), edited by Pia Dornacher and Julia Geiger, Rupprecht Geiger. Catalogue raisonné 1942-2002. Gemälde und Objekte, architekturbezogene Kunst, Munich 2003, no. 211 (illu. in color on p. 94).
Rupprecht Geiger. Retrospektive, Akademie der Künste, Berlin, February 10 - March 17, 1985; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen a. Rh., April 14 - June 2, 1985; Städtische Kunsthalle Düsseldorf, June 21 - July 21, 1985, cat. no. 67
Galerie Schurr, Stuttgart. Private collection Southern Germany (acquired from the above)
Farbe ist bei Rupprecht Geiger nicht nur Farbe, sondern sie entfaltet ihren eigenen Wirkungsraum, eröffnet eine besondere Ebene des Geistigen und zieht die Betrachtenden in ihren Bann. Und es ist insbesondere die Farbe Rot, die Rupprecht Geiger zeitlebens nicht loslassen sollte. Das vorliegende Werk ist hierfür ein besonders schönes und frühes Beispiel. Der zarte Verlauf der intensiv leuchtenden Rottöne in Verbindung mit einem kleinen weißen Kontrastfenster fesselt das Auge. Eine sogartige Tiefenwirkung öffnet das Werk und es entwickeln sich ganz im Sinne des Künstlers unterschiedliche Assoziationsmöglichkeiten. Rupprecht Geiger wird 1908 in München als einziges Kind des Malers und Grafikers Willi Geiger geboren und verbringt seine Kindheit sowohl in München als auch in den Voralpen Oberbayerns. 1924 geht die Familie für ein Jahr nach Spanien und bereits in dieser Zeit beginnt Geiger zu zeichnen und zu aquarellieren. Zurück in München tritt er ein Studium der Architektur an, schließt dieses 1935 erfolgreich ab, um dann 1940 direkt an die Front nach Russland eingezogen zu werden. Nach Kriegsende kehrt Geiger nach München zurück und schon 1948 wird sein erstes abstraktes Bild im Salon des Réalistes Nouvelles in Paris ausgestellt. Im darauffolgenden Jahr gründet er gemeinsam mit Willi Baumeister, Fritz Winter und anderen die Gruppe "ZEN 49". Bereits 1959 erhält Geiger den Solomon-Guggenheim-Preis, New York, im selben Jahr erfolgt seine Teilnahme an der Biennale in Sao Paulo sowie an der documenta II in Kassel. In diese für Geiger künstlerisch wichtige Phase fällt auch die Entstehung von "OE 264". Die Farbe wird bei Geiger zum Mittel des Ausdrucks. Rot und Blau prägen das beeindruckende künstlerische Schaffen des Farbfeldmalers, erst noch kompositorisch eingesetzt und etwas später dann getrennt als eigenständige Farbwerte. "OE 264" ist ein frühes Beispiel, in der Geiger die Trennung der Farbwerte vollzogen hat und sich nur noch der Farbe des Blutes und des Feuers widmet. Er entfacht auf der Leinwand eine extreme Energie, es scheint als absorbiere uns ein blutroter Kosmos in der Bildmitte. Doch auch die Form kommt bei Geiger nicht zu kurz, wird meist auf wenige geometrische Elemente wie Kreise oder, in unserem Fall, Rechtecke reduziert. Ein kleines weißes Rechteck am linken unteren Bildrand erscheint wie ein kleines Himmelsfenster. So bringt Geiger die Komposition in eine wunderbare, fast schwebende Balance. [AW]
Lot Details
Oil on canvas. Signed on the reverse of the strether, signed, dated, titled and inscribed with the dimensions on the stretcher. 175 x 145 cm. . [AW].
- Red is the most important color in Geiger's oeuvre. - Powerful modulation in an early painting by Rupprecht Geiger that is captivating for its gentle oscillation between different color values. - Paintings from the late 1950s and early 1960s are among the artist's most sought-after works on the international auction market (source: artprice.com).
LITERATURE: Rupprecht Geiger Gesellschaft, Städtische Galerie im Lenbachhaus, Munich (ed.), edited by Pia Dornacher and Julia Geiger, Rupprecht Geiger. Catalogue raisonné 1942-2002. Gemälde und Objekte, architekturbezogene Kunst, Munich 2003, no. 211 (illu. in color on p. 94).
Rupprecht Geiger. Retrospektive, Akademie der Künste, Berlin, February 10 - March 17, 1985; Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen a. Rh., April 14 - June 2, 1985; Städtische Kunsthalle Düsseldorf, June 21 - July 21, 1985, cat. no. 67
Galerie Schurr, Stuttgart. Private collection Southern Germany (acquired from the above)
Farbe ist bei Rupprecht Geiger nicht nur Farbe, sondern sie entfaltet ihren eigenen Wirkungsraum, eröffnet eine besondere Ebene des Geistigen und zieht die Betrachtenden in ihren Bann. Und es ist insbesondere die Farbe Rot, die Rupprecht Geiger zeitlebens nicht loslassen sollte. Das vorliegende Werk ist hierfür ein besonders schönes und frühes Beispiel. Der zarte Verlauf der intensiv leuchtenden Rottöne in Verbindung mit einem kleinen weißen Kontrastfenster fesselt das Auge. Eine sogartige Tiefenwirkung öffnet das Werk und es entwickeln sich ganz im Sinne des Künstlers unterschiedliche Assoziationsmöglichkeiten. Rupprecht Geiger wird 1908 in München als einziges Kind des Malers und Grafikers Willi Geiger geboren und verbringt seine Kindheit sowohl in München als auch in den Voralpen Oberbayerns. 1924 geht die Familie für ein Jahr nach Spanien und bereits in dieser Zeit beginnt Geiger zu zeichnen und zu aquarellieren. Zurück in München tritt er ein Studium der Architektur an, schließt dieses 1935 erfolgreich ab, um dann 1940 direkt an die Front nach Russland eingezogen zu werden. Nach Kriegsende kehrt Geiger nach München zurück und schon 1948 wird sein erstes abstraktes Bild im Salon des Réalistes Nouvelles in Paris ausgestellt. Im darauffolgenden Jahr gründet er gemeinsam mit Willi Baumeister, Fritz Winter und anderen die Gruppe "ZEN 49". Bereits 1959 erhält Geiger den Solomon-Guggenheim-Preis, New York, im selben Jahr erfolgt seine Teilnahme an der Biennale in Sao Paulo sowie an der documenta II in Kassel. In diese für Geiger künstlerisch wichtige Phase fällt auch die Entstehung von "OE 264". Die Farbe wird bei Geiger zum Mittel des Ausdrucks. Rot und Blau prägen das beeindruckende künstlerische Schaffen des Farbfeldmalers, erst noch kompositorisch eingesetzt und etwas später dann getrennt als eigenständige Farbwerte. "OE 264" ist ein frühes Beispiel, in der Geiger die Trennung der Farbwerte vollzogen hat und sich nur noch der Farbe des Blutes und des Feuers widmet. Er entfacht auf der Leinwand eine extreme Energie, es scheint als absorbiere uns ein blutroter Kosmos in der Bildmitte. Doch auch die Form kommt bei Geiger nicht zu kurz, wird meist auf wenige geometrische Elemente wie Kreise oder, in unserem Fall, Rechtecke reduziert. Ein kleines weißes Rechteck am linken unteren Bildrand erscheint wie ein kleines Himmelsfenster. So bringt Geiger die Komposition in eine wunderbare, fast schwebende Balance. [AW]

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