Stand 15.05.2024

Hans Thoma

Lot 335
Frau, Spiegel und Tod, 1880
Oil

15.9 x 15 cm

Lot 335
Frau, Spiegel und Tod, 1880
Oil
15,9 x 15,0 cm

Schätzpreis:
€ 10.000 - 15.000
Auktion: 10 Tage

Ketterer Kunst GmbH & Co KG

Ort: Munich
Auktion: 08.06.2024
Auktionsnummer: 555
Auktionsname: 19th Century Art

Lot Details
Oil on Ingres laid paper, on strong wove paper. Upper left monogrammed (in ligature) and dated. With an ownership note and the inscription "Sg ng 54" on the reverse. 15.9 x 15 cm.
LITERATURE: Presumably: Henry Thode, Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, p. 518, no. CXLVI (there with ownership note: Friedrich Blaue, Karlsruhe).
Ella Geißler-Thoma Collection, Karlsruhe/Berlin ( inherited from the artist in 1924). Oberquell Castle, Glogau/Silesia ( evacuated from the possession of the aforementioned to protect from war damages, 18.9.1944-1945). Soviet state property (looted by the Red Army, 1945 - December 19, 1953). State Museums in Berlin, Nationalgalerie, East Berlin (obtained as "gift of friendship from the Polish people to the German people" on December 19, 1953, until 1993). Restitution by the above to the heirs of Hans Thoma. Private collection Baden-Württemberg
Hans Thomas Werk ist durchdrungen von einer gedanklichen Tiefe, die in seinen Landschaften und der Beschreibung der Schönheit der Welt, der Natur und des Lebens immer wieder zu spüren ist. Ihm als Maler kommt die Aufgabe zu, diese Vergänglichkeit in seinen Werken zu verewigen und für immer festzuhalten. So ist auch das Vanitas-Motiv ein ständiger Begleiter. Die Erfahrung von Schönheit und Jugend zu genießen, ohne sich auf sie allein zu beschränken und sich an sie zu klammern, ist ein weit zurückreichendes Motiv der Malerei. In mittelalterlichen Emblemen trifft die junge Frau auf den lächelnden Tod, vor allem im Barock hat das Sujet Hochkonjunktur, wie bspw. in Tizians "Eitelkeit der Welt" (um 1515, Bayerische Staatsgemäldesammlungen). Dort wird den Betrachtenden von einer jungen Schönheit der Spiegel vorgehalten, in dem materielle Reichtümer zu erblicken sind. Spiegel, Tod und junge Frau verbinden sich hier bei Thoma zu einer ähnlichen allegorischen Lesart, die zunächst leise Melancholie und Bedauern hervorruft - jedoch immer den Verweis auf etwas darüber hinaus beinhaltet. In Thomas Schaffen ist immer auch eine weitere Ebene mitgemeint, die über das Irdische in eine jenseitige, paradiesische Welt verweist, in der ewige Harmonie, Jugend und Glückseligkeit zu finden sind. [KT]
In good condition. Fine, skillfully retouched spots in the margins. Left edge with barely noticeable trace of rubbing due to framing. The condition report was compiled in daylight with the help of an ultraviolet light and to the best of knowledge.
Lot Details
Oil on Ingres laid paper, on strong wove paper. Upper left monogrammed (in ligature) and dated. With an ownership note and the inscription "Sg ng 54" on the reverse. 15.9 x 15 cm.
LITERATURE: Presumably: Henry Thode, Hans Thoma, Stuttgart/Leipzig 1909, p. 518, no. CXLVI (there with ownership note: Friedrich Blaue, Karlsruhe).
Ella Geißler-Thoma Collection, Karlsruhe/Berlin ( inherited from the artist in 1924). Oberquell Castle, Glogau/Silesia ( evacuated from the possession of the aforementioned to protect from war damages, 18.9.1944-1945). Soviet state property (looted by the Red Army, 1945 - December 19, 1953). State Museums in Berlin, Nationalgalerie, East Berlin (obtained as "gift of friendship from the Polish people to the German people" on December 19, 1953, until 1993). Restitution by the above to the heirs of Hans Thoma. Private collection Baden-Württemberg
Hans Thomas Werk ist durchdrungen von einer gedanklichen Tiefe, die in seinen Landschaften und der Beschreibung der Schönheit der Welt, der Natur und des Lebens immer wieder zu spüren ist. Ihm als Maler kommt die Aufgabe zu, diese Vergänglichkeit in seinen Werken zu verewigen und für immer festzuhalten. So ist auch das Vanitas-Motiv ein ständiger Begleiter. Die Erfahrung von Schönheit und Jugend zu genießen, ohne sich auf sie allein zu beschränken und sich an sie zu klammern, ist ein weit zurückreichendes Motiv der Malerei. In mittelalterlichen Emblemen trifft die junge Frau auf den lächelnden Tod, vor allem im Barock hat das Sujet Hochkonjunktur, wie bspw. in Tizians "Eitelkeit der Welt" (um 1515, Bayerische Staatsgemäldesammlungen). Dort wird den Betrachtenden von einer jungen Schönheit der Spiegel vorgehalten, in dem materielle Reichtümer zu erblicken sind. Spiegel, Tod und junge Frau verbinden sich hier bei Thoma zu einer ähnlichen allegorischen Lesart, die zunächst leise Melancholie und Bedauern hervorruft - jedoch immer den Verweis auf etwas darüber hinaus beinhaltet. In Thomas Schaffen ist immer auch eine weitere Ebene mitgemeint, die über das Irdische in eine jenseitige, paradiesische Welt verweist, in der ewige Harmonie, Jugend und Glückseligkeit zu finden sind. [KT]
In good condition. Fine, skillfully retouched spots in the margins. Left edge with barely noticeable trace of rubbing due to framing. The condition report was compiled in daylight with the help of an ultraviolet light and to the best of knowledge.

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