Stand 14.06.2024

Michele Marieschi

Lot 243
VENEDIG – RIALTOBRÜCKE MIT DEM PALAZZO CAMERLENGHI
Öl auf Leinwand.

63 x 99 cm

Lot 243
VENEDIG – RIALTOBRÜCKE MIT DEM PALAZZO CAMERLENGHI
Öl auf Leinwand.
63,0 x 99,0 cm

Schätzpreis:
€ 200.000 - 300.000
Auktion: morgen

Hampel Fine Art Auctions

Ort: München
Auktion: 27.06.2024 11:00 Uhr
Auktionsnummer: 140
Auktionsname: Gemälde Alte Meister - Teil I

Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.

Die Vedute zeigt die hohe Qualität der Werke des Malers, trotz der bislang noch nicht völlig gesicherten Zuweisung. Dies nicht allein wegen der malerischen Lichtführung, der detailgenauen Wiedergabe der Gebäude, sondern auch aufgrund der lebendigen Darstellung der Figurenstaffage mit Gondeln, Lastkähnen, wie etwa einem Boot, beladen mit Weinfässern, der Schiffe mit gerafften Segeln, sowie lebensnahen Beobachtungen wie etwa der Leiter am Kamin des Gebäudes links oder das dortige Sonnensegel.
Der Blick ist in den Verlauf des Kanals gerichtet und bietet ein Blick unter den Brückenbogen auf die dahinter sonnenbeschienenen Gebäude. Typisches Merkmal für die Arbeitsweise des Malers ist die Exaktheit der Wiedergabe der Architektur, aber auch der malerische Effekt der auffallenden roten Kleidung des Gondolieres im Vordergrund. In einem weiteren Werk hat Marieschi diesen Farbeffekt in der Plane einer Gondel angewandt (Dorotheum, Mai 2023, Lot 140).
Marieschi war Schüler seines Vaters, hielt sich gelegentlich als Theatermaler in Deutschland auf, kehrte jedoch 1735 nach Venedig zurück und wurde in die Malergilde Fraglia de’Pittori aufgenommen. Zu seinen Gönnern zählte der Sammler und Generalfeldmarschall Freiherr von der Schulenburg, der von ihm zwei Bilder erwarb. Darstellungen seiner Venedigansichten finden sich in dem Stichwerk, das Marieschi 1741 unter dem Titel „Magnificentiores Selectionesque Urbis Venetiarum Prospectus“ veröffentlicht hat.

Michele Marieschi war nur eine kurze Lebens- und Schaffenszeit gegönnt. Es wird angenommen, dass er seine Lehre in der Werkstatt seines Vaters, eines Architekturmalers und Holzstechers, erhielt. Vermutlich war er in Deutschland Ende der 1720er-Jahre oder nach 1731 als Theatermaler tätig, um 1735 nach Venedig zurückzukehren, wo er zwischen 1735 und 1741 Mitglied der Malergilde Fraglia de'Pittori wurde. Unterstützt wurde er durch Gaspare Diziani (1689-1767). Bekannt ist, dass der Kunstliebhaber Freiherr von der Schulenburg, Generalfeldmarschall im Dienste der Republik Venedig, vom Künstler 1738 zwei Veduten erwarb. 1741 entstand eine Serie von 21 Radierungen. Werke seiner Hand finden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, wie in Prag, Warschau, Stockholm, Mailand oder Hannover.

Literatur:
Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi. Catalogo ragionato, Mailand 1995.
Vgl. Michael Levey, Painting in Eighteenth-Century Venice, Oxford 1980.
Vgl. Fabio Mauroner, Catalogue of the Etchings of Michiel Marieschi, in: The Print Collector’s Quarterly, 27 (2), 1940, S. 179. (1400909) (11)



Michele Marieschi, 
1710 Venice - 1744

VENICE – RIALTO BRIDGE WITH THE PALAZZO CAMERLENGHI

Oil on canvas.
63 x 99 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi, Gorizia.
Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Dario Succi, Gorizia.

Die Vedute zeigt die hohe Qualität der Werke des Malers, trotz der bislang noch nicht völlig gesicherten Zuweisung. Dies nicht allein wegen der malerischen Lichtführung, der detailgenauen Wiedergabe der Gebäude, sondern auch aufgrund der lebendigen Darstellung der Figurenstaffage mit Gondeln, Lastkähnen, wie etwa einem Boot, beladen mit Weinfässern, der Schiffe mit gerafften Segeln, sowie lebensnahen Beobachtungen wie etwa der Leiter am Kamin des Gebäudes links oder das dortige Sonnensegel.
Der Blick ist in den Verlauf des Kanals gerichtet und bietet ein Blick unter den Brückenbogen auf die dahinter sonnenbeschienenen Gebäude. Typisches Merkmal für die Arbeitsweise des Malers ist die Exaktheit der Wiedergabe der Architektur, aber auch der malerische Effekt der auffallenden roten Kleidung des Gondolieres im Vordergrund. In einem weiteren Werk hat Marieschi diesen Farbeffekt in der Plane einer Gondel angewandt (Dorotheum, Mai 2023, Lot 140).
Marieschi war Schüler seines Vaters, hielt sich gelegentlich als Theatermaler in Deutschland auf, kehrte jedoch 1735 nach Venedig zurück und wurde in die Malergilde Fraglia de’Pittori aufgenommen. Zu seinen Gönnern zählte der Sammler und Generalfeldmarschall Freiherr von der Schulenburg, der von ihm zwei Bilder erwarb. Darstellungen seiner Venedigansichten finden sich in dem Stichwerk, das Marieschi 1741 unter dem Titel „Magnificentiores Selectionesque Urbis Venetiarum Prospectus“ veröffentlicht hat.

Michele Marieschi war nur eine kurze Lebens- und Schaffenszeit gegönnt. Es wird angenommen, dass er seine Lehre in der Werkstatt seines Vaters, eines Architekturmalers und Holzstechers, erhielt. Vermutlich war er in Deutschland Ende der 1720er-Jahre oder nach 1731 als Theatermaler tätig, um 1735 nach Venedig zurückzukehren, wo er zwischen 1735 und 1741 Mitglied der Malergilde Fraglia de'Pittori wurde. Unterstützt wurde er durch Gaspare Diziani (1689-1767). Bekannt ist, dass der Kunstliebhaber Freiherr von der Schulenburg, Generalfeldmarschall im Dienste der Republik Venedig, vom Künstler 1738 zwei Veduten erwarb. 1741 entstand eine Serie von 21 Radierungen. Werke seiner Hand finden sich in mehreren öffentlichen Sammlungen, wie in Prag, Warschau, Stockholm, Mailand oder Hannover.

Literatur:
Vgl. Ralph Toledano, Michele Marieschi. Catalogo ragionato, Mailand 1995.
Vgl. Michael Levey, Painting in Eighteenth-Century Venice, Oxford 1980.
Vgl. Fabio Mauroner, Catalogue of the Etchings of Michiel Marieschi, in: The Print Collector’s Quarterly, 27 (2), 1940, S. 179. (1400909) (11)



Michele Marieschi, 
1710 Venice - 1744

VENICE – RIALTO BRIDGE WITH THE PALAZZO CAMERLENGHI

Oil on canvas.
63 x 99 cm.

Accompanied by an expert’s report by Dario Succi, Gorizia.

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