Rückseitig Schlagmarken des Plattenherstellers Pieter Stas, Antwerpen, sowie Schlagmarke mit dem Zeichen „Hand“, und Datierung 1607.

Wie der überwiegende Teil der Werke des Malers ist auch hier eine unübersehbare Menschenmenge ins Geschehen gesetzt, das hier im Bildzentrum Jesus zeigt, unter der Last des Kreuzes am Boden kniend. Sein Blick gilt Veronika, die ihm das Schweißtuch entgegenhält, ihr zu Füßen ein Kind in auffallend gelber Kleidung, wodurch der Maler die Aufmerksamkeit auf dieses Zentrum lenkt. Ein Knabe am unteren Bildrand blickt dem Betrachter entgegen und weist aufgeregt ebenfalls auf das Hauptgeschehen. Diese Blickführung unterstützt zudem der geharnischte Reiter auf einem Schimmel. Die Menschenmenge zieht von rechts nach links hinten, der Anhöhe des Kalvarienberges zu, dazwischen auch die beiden Schächer, von römischen Schergen getrieben. Im Hintergrund taucht Jerusalem in einer Talmulde auf, mit einer Kuppel, wie sie seit dem Mittelalter bis in die Neuzeit noch irrtümlich für den Tempel angenommen wurde.

Der Maler, dessen Name wohl auf seine Geburtsstadt zurückzuführen ist, hat sich mehrfach dem Kreuzigungsthema gewidmet. Wie in fast sämtlichen seiner weiteren Werke stets mit Präsentation einer reichen Figurenstaffage. Sein Stil zeigt die Tradition der flämischen Landschaftsmalerei, etwa von Lucas von Valckenborch, Abel Grimmer oder Joos de Momper. A.R.

Der hier angenommene Maler war Schüler von Joos de Momper d. J. (1564-1635) und wurde 1602 Meister der Sankt Lukasgilde als Nachfolger von Paul Vriedeman de Vries (um 1567-um 1635). (1402322) (11)



Louis de Caullery,
ca. 1580 Cambrai – ca. 1621 Antwerp, attributed

THE BEARING OF THE CROSS WITH SAINT VERONICA

Oil on copper.
44 x 61 cm.

Embossing by copper plate maker Pieter Stas, Antwerp on the reverse and embossing with “hand” mark and date “1607”.