IMI KNOEBEL (1940 Dessau) – Ohne Titel (Figura Gimel)
• Charakteristische Arbeit auf Holzfaserplatte mit reizvoller Oberflächenhaptik
• Form und Struktur des Werkes treten durch den konsequenten Einsatz von Schwarz in den Vordergrund
• Erstmals auf dem internationalen Kunstmarkt
Imi Knoebel begann seine künstlerische Laufbahn in der legendären Beuys-Klasse an der Düsseldorfer Akademie und arbeitete von Anfang an in analytischen Werkserien. In minimalistischen Mischformen aus Malerei und Skulptur untersucht er Form, Farbe, Material, Licht und Linie. Ein wichtiger Bezugspunkt für ihn ist von Anfang an eine Ikone der gegenstandslosen Kunst: das berühmte „Schwarze Quadrat auf weißem Grund“ von Kasimir Malewitsch aus dem Jahr 1915. Der Farbe Schwarz als Summe aller nur möglichen Farben, kommt in Imi Knoebels Œuvre eine besondere Bedeutung zu: Sie stellt einen logischen Gegenpart zu den sonst leuchtend klaren Farben seiner Werke dar. In diesem Kontext ist die Werkserie der schwarzen „Schlachtenbilder“ zu sehen, die 1990 zunächst in der Galerie Vera Munro in Hamburg und im darauffolgenden Jahr in der Ausstellung „Metropolis“ in Berlin erstmals ausgestellt wurden. Sie sind in ihrer Serialität, der reduzierten Farbigkeit und der experimentellen Verwendung einfacher Materialien charakteristisch für Knoebels Kunstverständnis. Knoebel sucht in diesen großformatigen schwarzen Bildern einen neuen Umgang mit einem Material, dessen perfekte, glatte Oberfläche er mit Klingen, Sticheln und anderen Werkzeugen rigide bearbeitet: Er durchbricht den Bildträger mit malerischen, akzentuiert gesetzten Verletzungen und übermalt ihn anschließend mit glänzend schwarzer Lackfarbe. Die Arbeit verweist auf die Materialität und Räumlichkeit des Bildträgers, der so zum Ausdrucksträger und damit zum skulpturalen Objekt wird.
Provenienz:
Atelier des Künstlers;
Privatsammlung, Belgien.