Stand 28.11.2024

Kees van Dongen

Lot 716
KEES VAN DONGEN (1877 Delfshaven - Monaco 1968) – „Guguse“ (Dolly van Dongen) (Jeanne dans un transat à l'Oustalet)
Öl auf Leinwand


Lot 716
KEES VAN DONGEN (1877 Delfshaven - Monaco 1968) – „Guguse“ (Dolly van Dongen) (Jeanne dans un transat à l'Oustalet)
Öl auf Leinwand

Schätzpreis:
€ 80.000 - 120.000
Auktion: 6 Tage

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

Ort: Munich, Germany
Auktion: 05.12.2024
Auktionsnummer: 330
Auktionsname: Auktion 330: Moderne Kunst | Evening Sale

Lot Details
KEES VAN DONGEN (1877 Delfshaven - Monaco 1968) – „Guguse“ (Dolly van Dongen) (Jeanne dans un transat à l'Oustalet)

• Dargestellt ist van Dongens geliebte Tochter im Alter von drei Jahren • Herausragendes Beispiel eines fauvistischen Porträts • Ihr Gesicht erinnert an Porzellanpuppen der Zeit „Die Farbe ist die Sprache meiner Seele.“ Kees van Dongen Kees van Dongen zieht 1901 im Alter von 24 Jahren nach Paris. Hier findet er 1904 zu einem farbintensiven, expressiven Malstil. Im Jahr 1905 stellt er zusammen mit Henri Matisse im umstrittenen Salon d’Automne in Paris aus. Die Öffentlichkeit ist geschockt von den intensiven, vibrierenden Farben, oft in dicken, fast wilden Pinselstrichen ausgeführt. Der französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles beschreibt die Ausstellungsräume als „Cages aux fauves“ (Käfig der wilden Tiere); der Name Fauvisten ist geboren. Van Dongens Porträt seiner geliebten Tochter Augusta, genannt Dolly oder auch Guguse, steht im Zeichen dieses Fauvismus. In breiten, bewegten Pinselstrichen fängt er ihr blondes Haar ein. Ihre geröteten Wangen und die helle Haut erinnern an seine niederländischen Wurzeln und an sein großes Vorbild Rembrandt. Das Gesicht modelliert er durch ein helles Grün. Die Farbe wird hier nicht als Nachahmung der Natur, sondern als Verstärker der Strahlkraft besonders der rötlichen Hauttöne eingesetzt. Das tiefe Blau ihrer Augen findet sich auch in ihrer Bluse und in der großen Schleife im Haar. Der Kirschmund ist leicht geöffnet und erinnert an Porzellanpuppen aus dieser Zeit – im selbeb Jahr wird er Dolly auch als Puppe malen. Der enge Bildausschnitt und die direkte Art, wie das Kind seinen Vater anschaut, betont die Innigkeit ihres Verhältnisses – der Betrachter steht ganz nah beim Kind. Van Dongen hatte wenige Jahre vor Dollys Geburt den Verlust seines kleinen Sohnes verkraften müssen. Zu seiner Tochter entwickelt er eine enge Beziehung, er wird sie immer wieder malen. Auf der Rückseite hat er das Gemälde auf den 18. April 1908 datiert, Dollys dritten Geburtstag.

Mit einer Expertise von Paul Pétridès, Paris, vom 3.5.1976 (dort datiert 1908). Mit einem Zertifikat des Wildenstein Plattner Institutes, New York, vom 23.6.2023 (dort datiert auf ca. 1949/50). Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche, digitale Werkverzeichnis aufgenommen. Mit einer ausführlichen Pigmentanalyse von Art in Lab, Montrouge, vom Mai 2023.

Literatur: Diehl, Gaston, Van Dongen, Paris 1968, mit farb. Abb. S. 42.

Ausstellung: L'Enfance, Galerie Charpentier, Paris 1949, Kat.-Nr. 200 (als „Guguss“); Van Dongen, Museé National d'Art Moderne, Paris und Rotterdam 1967/68, Kat.-Nr. 54 (als „Portrait de Dolly van Dongen") Kees Van Dongen, First American Retrospective, University of Arizona Museum of Art, Tucson und Kansas City 1971, Kat.-Nr. 65 (als „Portrait of Dolly van Dongen", datiert 1908), verso auf dem Rahmen mit drei Etiketten.

Provenienz: Auktion im Hôtel Rameau, Versailles 2.6.1965,Los 77 (als „Guguse, petite fille en buste“); Galerie Paul Pétridès, Paris (1967), verso auf dem Rahmen mit dem Galerie-Etikett; Privatsammlung, Frankreich (1976); Privatsammlung, Paris.
Lot Details
KEES VAN DONGEN (1877 Delfshaven - Monaco 1968) – „Guguse“ (Dolly van Dongen) (Jeanne dans un transat à l'Oustalet)

• Dargestellt ist van Dongens geliebte Tochter im Alter von drei Jahren • Herausragendes Beispiel eines fauvistischen Porträts • Ihr Gesicht erinnert an Porzellanpuppen der Zeit „Die Farbe ist die Sprache meiner Seele.“ Kees van Dongen Kees van Dongen zieht 1901 im Alter von 24 Jahren nach Paris. Hier findet er 1904 zu einem farbintensiven, expressiven Malstil. Im Jahr 1905 stellt er zusammen mit Henri Matisse im umstrittenen Salon d’Automne in Paris aus. Die Öffentlichkeit ist geschockt von den intensiven, vibrierenden Farben, oft in dicken, fast wilden Pinselstrichen ausgeführt. Der französische Kunstkritiker Louis Vauxcelles beschreibt die Ausstellungsräume als „Cages aux fauves“ (Käfig der wilden Tiere); der Name Fauvisten ist geboren. Van Dongens Porträt seiner geliebten Tochter Augusta, genannt Dolly oder auch Guguse, steht im Zeichen dieses Fauvismus. In breiten, bewegten Pinselstrichen fängt er ihr blondes Haar ein. Ihre geröteten Wangen und die helle Haut erinnern an seine niederländischen Wurzeln und an sein großes Vorbild Rembrandt. Das Gesicht modelliert er durch ein helles Grün. Die Farbe wird hier nicht als Nachahmung der Natur, sondern als Verstärker der Strahlkraft besonders der rötlichen Hauttöne eingesetzt. Das tiefe Blau ihrer Augen findet sich auch in ihrer Bluse und in der großen Schleife im Haar. Der Kirschmund ist leicht geöffnet und erinnert an Porzellanpuppen aus dieser Zeit – im selbeb Jahr wird er Dolly auch als Puppe malen. Der enge Bildausschnitt und die direkte Art, wie das Kind seinen Vater anschaut, betont die Innigkeit ihres Verhältnisses – der Betrachter steht ganz nah beim Kind. Van Dongen hatte wenige Jahre vor Dollys Geburt den Verlust seines kleinen Sohnes verkraften müssen. Zu seiner Tochter entwickelt er eine enge Beziehung, er wird sie immer wieder malen. Auf der Rückseite hat er das Gemälde auf den 18. April 1908 datiert, Dollys dritten Geburtstag.

Mit einer Expertise von Paul Pétridès, Paris, vom 3.5.1976 (dort datiert 1908). Mit einem Zertifikat des Wildenstein Plattner Institutes, New York, vom 23.6.2023 (dort datiert auf ca. 1949/50). Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche, digitale Werkverzeichnis aufgenommen. Mit einer ausführlichen Pigmentanalyse von Art in Lab, Montrouge, vom Mai 2023.

Literatur: Diehl, Gaston, Van Dongen, Paris 1968, mit farb. Abb. S. 42.

Ausstellung: L'Enfance, Galerie Charpentier, Paris 1949, Kat.-Nr. 200 (als „Guguss“); Van Dongen, Museé National d'Art Moderne, Paris und Rotterdam 1967/68, Kat.-Nr. 54 (als „Portrait de Dolly van Dongen") Kees Van Dongen, First American Retrospective, University of Arizona Museum of Art, Tucson und Kansas City 1971, Kat.-Nr. 65 (als „Portrait of Dolly van Dongen", datiert 1908), verso auf dem Rahmen mit drei Etiketten.

Provenienz: Auktion im Hôtel Rameau, Versailles 2.6.1965,Los 77 (als „Guguse, petite fille en buste“); Galerie Paul Pétridès, Paris (1967), verso auf dem Rahmen mit dem Galerie-Etikett; Privatsammlung, Frankreich (1976); Privatsammlung, Paris.

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