Stand 28.11.2024

Max Slevogt

Lot 414
MAX SLEVOGT (1868 Landshut - Neukastel/Pfalz 1932) – Porträtskizze eines Afrikaners (St Andrew's Church in Kitzbühel)
Öl auf Bristolkarton


Lot 414
MAX SLEVOGT (1868 Landshut - Neukastel/Pfalz 1932) – Porträtskizze eines Afrikaners (St Andrew's Church in Kitzbühel)
Öl auf Bristolkarton

Schätzpreis:
€ 15.000 - 18.000
Auktion: 6 Tage

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

Ort: Munich, Germany
Auktion: 05.12.2024
Auktionsnummer: 330
Auktionsname: Auktion 330: Moderne Kunst | Day Sale

Lot Details
MAX SLEVOGT (1868 Landshut - Neukastel/Pfalz 1932) – Porträtskizze eines Afrikaners (St Andrew's Church in Kitzbühel)

• Intime Porträtstudie, die Vertrauen zwischen Maler und Modell erkennen lässt • Ausgewogene Farbkomposition lässt das Bild ruhig und erhaben wirken • Spannendes Zeugnis der Arbeitsweise Slevogts Schwarze Menschen sind im Werk Slevogts immer wieder zu finden: Auf 1914 datiert das Porträt von Mursi, einem jungen Nubier, den der Künstler auf seiner Ägyptenreise trifft. Ebenfalls im Zuge dieser Reise entstehen Motive wie „Seeräuber“ (1914), welches die gezeigten schwarzen Personen - unter anderem den bekannten Mursi - exotisiert. Den aus Somalia stammenden Hassanó stellt Slevogt gleich mehrfach dar. In einem heute im Kunstpalast Düsseldorf zu findenden Brustbild von 1912 ebenso wie im selben Jahr in „Der Sieger“ und dazugehörigen Vorstudien nutzt Slevogt das europäisch-fantastische Bild des „Afrikaners“. Das hier angebotene Bildnis entsteht zeitlich weit vor Mursi und Hassanó. Vermutlich wird es in München geschaffen, wo Slevogt sich zwischen 1890 und 1897 aufhält. Während Hassanó und Mursi uns nur mit Vornamen überliefert sind, bleibt der Dargestellte heute anonym: Während der Duktus auf eine private Arbeit hinweist, wie sie etwa für Künstlerkollegen oder Freunde entstehen konnte, ist kein schwarzer Künstler in München in diesem Zeitraum bekannt. Gleichwohl ist am Ende des 19. Jahrhunderts ein schwarzes Modell in München nachweisbar. Der hier gezeigte Mann dürfte ebendieses Modell sein. Gelegentlich auch von Slevogt in Aktskizzen festgehalten, könnte hier das souveräne und selbstbewusste Bild des Menschen hinter dem Modell festgehalten worden sein. So lässt sich nur imaginieren, wofür das Porträt entstand. Ist es eine intime Studie für den Eigengebrauch, handelt es sich um ein potentielles Geschenk oder ist es die Bezahlung für erfolgtes Modellstehen?

Wir danken Dr. Karoline Feulner und Dr. Eva Brachert, GDKE/Landesmuseum Mainz/Max Slevogt Forschungszentrum, für die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes. Das Porträt wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Ölgemälde Max Slevogts aufgenommen.

Provenienz: Bassenge, Berlin 30.11.2019, Los 8305; Privatsammlung, Saarland.
Lot Details
MAX SLEVOGT (1868 Landshut - Neukastel/Pfalz 1932) – Porträtskizze eines Afrikaners (St Andrew's Church in Kitzbühel)

• Intime Porträtstudie, die Vertrauen zwischen Maler und Modell erkennen lässt • Ausgewogene Farbkomposition lässt das Bild ruhig und erhaben wirken • Spannendes Zeugnis der Arbeitsweise Slevogts Schwarze Menschen sind im Werk Slevogts immer wieder zu finden: Auf 1914 datiert das Porträt von Mursi, einem jungen Nubier, den der Künstler auf seiner Ägyptenreise trifft. Ebenfalls im Zuge dieser Reise entstehen Motive wie „Seeräuber“ (1914), welches die gezeigten schwarzen Personen - unter anderem den bekannten Mursi - exotisiert. Den aus Somalia stammenden Hassanó stellt Slevogt gleich mehrfach dar. In einem heute im Kunstpalast Düsseldorf zu findenden Brustbild von 1912 ebenso wie im selben Jahr in „Der Sieger“ und dazugehörigen Vorstudien nutzt Slevogt das europäisch-fantastische Bild des „Afrikaners“. Das hier angebotene Bildnis entsteht zeitlich weit vor Mursi und Hassanó. Vermutlich wird es in München geschaffen, wo Slevogt sich zwischen 1890 und 1897 aufhält. Während Hassanó und Mursi uns nur mit Vornamen überliefert sind, bleibt der Dargestellte heute anonym: Während der Duktus auf eine private Arbeit hinweist, wie sie etwa für Künstlerkollegen oder Freunde entstehen konnte, ist kein schwarzer Künstler in München in diesem Zeitraum bekannt. Gleichwohl ist am Ende des 19. Jahrhunderts ein schwarzes Modell in München nachweisbar. Der hier gezeigte Mann dürfte ebendieses Modell sein. Gelegentlich auch von Slevogt in Aktskizzen festgehalten, könnte hier das souveräne und selbstbewusste Bild des Menschen hinter dem Modell festgehalten worden sein. So lässt sich nur imaginieren, wofür das Porträt entstand. Ist es eine intime Studie für den Eigengebrauch, handelt es sich um ein potentielles Geschenk oder ist es die Bezahlung für erfolgtes Modellstehen?

Wir danken Dr. Karoline Feulner und Dr. Eva Brachert, GDKE/Landesmuseum Mainz/Max Slevogt Forschungszentrum, für die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes. Das Porträt wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Ölgemälde Max Slevogts aufgenommen.

Provenienz: Bassenge, Berlin 30.11.2019, Los 8305; Privatsammlung, Saarland.

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