Stand 23.06.2022

Giovanni Paolo Panini

Lot 448
Gemäldepaar


Lot 448
Gemäldepaar

Schätzpreis:
€ 30.000 - 40.000
Auktion: -665 Tage

Hampel Fine Art Auctions

Auktion: 30.06.2022 11:30 Uhr
Auktionsnummer: 132
Auktionsname: Gemälde Alte Meister - Teil II

Lot Details
Gemäldepaar
ANTIKE TEMPELSÄULEN MIT FIGURENSTAFFAGE


Öl auf Leinwand. Doubliert.
Je 90 x 45 cm.
Eines der beiden Gemälde rechts unten monogrammiert „I.P.P.“.

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri, Rom, 1. Juli 2021, mit zahlreichen Vergleichsbeispielen und dem Verweis auf die Autorschaft der gesamten Bilderfindung von Panini und die ausführende Mitwirkung seiner Werkstatt.

Die beiden als Gegenstücke gemalten, betont hochformatigen Bilder präsentieren sich als typische Grand Tour-Rom-Erinnerungen für das entsprechende Sammlerklientel aus der adeligen oder großbürgerlichen Gesellschaft. Auch Panini und seine Werkstatt hatten für diese Anliegen und Interessen gearbeitet.
Im Nebeneinander der beiden Gemälde stehen die Tempelsäulen jeweils links bzw. rechts im Bild. Der Freiraum zeigt weiter hinten befindliche Bauten, über denen der Wolkenhimmel Raum finden kann. In der links zu positionierenden Ansicht ein Triumphbogen, zwischen den Säulen die Cestius-Pyramide. Im Gegenstück ist links der Säulen ein ruinöser Rundtempel gezeigt. Die Versatzstücke beziehen sich überwiegend auf die Ruinen des Forums in Rom, vor allem die Säulen des Jupitertempels, aber auch auf weiter entfernt liegenden Bauten.
Bereichert werden die Darstellungen jeweils mit Staffagefiguren. Dabei fällt auf, dass es sich um interessierte Gruppen handelt, die sich mit den antiken Artefakten dozierend oder belehrend beschäftigen, was auch dem Erinnerungsinteresse der Grand Tour entsprach. So ist im linken Bild eine weiß gekleidete Predigerfigur vor Zuhörern zu sehen, was auf die frühchristliche Ära verweisen soll. Dagegen stehen im rechten Bild drei Männer im Turban vor einem antiken Relief. Wohl als dezenter Hinweis auf das Interesse auch fremdländischer Besucher Roms, die nun mit der Bilderkultur des Westens konfrontiert werden.
Die Einzelmotive der beiden Gemälde finden sich im Werk Paninis mehrfach. Auch die Komposition mit niedrigeren neben höherziehenden Gebäuden, um Ausblicke zu schaffen, ist ein typisches Merkmal der Bilder Paninis und seiner Werkstatt. Von besonderem Reiz sind hier allerdings zudem die Darstellungen durch zwei extrem hochformatige Pendants, was im Oeuvre Paninis nur selten vorkommt. A. R.(1280373) (2) (11) 

Literatur:
In der Expertise zitiert: Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rom 1986. 


Giovanni Paolo Panini and workshop,
1691 Piacenza – 1765 Rome
A pair of paintings

ANTIQUE TEMPLE COLUMNS WITH FIGURAL STAFFAGEOil on canvas. Relined.
90 x 45 cm each.
One painting monogrammed lower right “I.P.P.”.

Accompanied by a copy of an expert´s report by Professor Giancarlo Sestieri, Rome, dated 1 July 2021.

Literature:
Cited in expert´s report: F. Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del'700, Rome, 1986.
Lot Details
Gemäldepaar
ANTIKE TEMPELSÄULEN MIT FIGURENSTAFFAGE


Öl auf Leinwand. Doubliert.
Je 90 x 45 cm.
Eines der beiden Gemälde rechts unten monogrammiert „I.P.P.“.

Beigegeben in Kopie ein Gutachten von Prof. Giancarlo Sestieri, Rom, 1. Juli 2021, mit zahlreichen Vergleichsbeispielen und dem Verweis auf die Autorschaft der gesamten Bilderfindung von Panini und die ausführende Mitwirkung seiner Werkstatt.

Die beiden als Gegenstücke gemalten, betont hochformatigen Bilder präsentieren sich als typische Grand Tour-Rom-Erinnerungen für das entsprechende Sammlerklientel aus der adeligen oder großbürgerlichen Gesellschaft. Auch Panini und seine Werkstatt hatten für diese Anliegen und Interessen gearbeitet.
Im Nebeneinander der beiden Gemälde stehen die Tempelsäulen jeweils links bzw. rechts im Bild. Der Freiraum zeigt weiter hinten befindliche Bauten, über denen der Wolkenhimmel Raum finden kann. In der links zu positionierenden Ansicht ein Triumphbogen, zwischen den Säulen die Cestius-Pyramide. Im Gegenstück ist links der Säulen ein ruinöser Rundtempel gezeigt. Die Versatzstücke beziehen sich überwiegend auf die Ruinen des Forums in Rom, vor allem die Säulen des Jupitertempels, aber auch auf weiter entfernt liegenden Bauten.
Bereichert werden die Darstellungen jeweils mit Staffagefiguren. Dabei fällt auf, dass es sich um interessierte Gruppen handelt, die sich mit den antiken Artefakten dozierend oder belehrend beschäftigen, was auch dem Erinnerungsinteresse der Grand Tour entsprach. So ist im linken Bild eine weiß gekleidete Predigerfigur vor Zuhörern zu sehen, was auf die frühchristliche Ära verweisen soll. Dagegen stehen im rechten Bild drei Männer im Turban vor einem antiken Relief. Wohl als dezenter Hinweis auf das Interesse auch fremdländischer Besucher Roms, die nun mit der Bilderkultur des Westens konfrontiert werden.
Die Einzelmotive der beiden Gemälde finden sich im Werk Paninis mehrfach. Auch die Komposition mit niedrigeren neben höherziehenden Gebäuden, um Ausblicke zu schaffen, ist ein typisches Merkmal der Bilder Paninis und seiner Werkstatt. Von besonderem Reiz sind hier allerdings zudem die Darstellungen durch zwei extrem hochformatige Pendants, was im Oeuvre Paninis nur selten vorkommt. A. R.(1280373) (2) (11) 

Literatur:
In der Expertise zitiert: Ferdinando Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del '700, Rom 1986. 


Giovanni Paolo Panini and workshop,
1691 Piacenza – 1765 Rome
A pair of paintings

ANTIQUE TEMPLE COLUMNS WITH FIGURAL STAFFAGEOil on canvas. Relined.
90 x 45 cm each.
One painting monogrammed lower right “I.P.P.”.

Accompanied by a copy of an expert´s report by Professor Giancarlo Sestieri, Rome, dated 1 July 2021.

Literature:
Cited in expert´s report: F. Arisi, Gian Paolo Panini e i fasti della Roma del'700, Rome, 1986.
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