Stand 23.06.2022

Mattia Preti

Lot 408
DIE HEILIGE URSULA
Öl auf Leinwand.

44.5 x 36.5 cm

Lot 408
DIE HEILIGE URSULA
Öl auf Leinwand.
44,5 x 36,5 cm

Schätzpreis:
€ 13.000 - 15.000
Auktion: -638 Tage

Hampel Fine Art Auctions

Auktion: 30.06.2022 11:30 Uhr
Auktionsnummer: 132
Auktionsname: Gemälde Alte Meister - Teil II

Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Nicola Spinosa, 1. Juni 2021.

Gezeigt ist die Heilige im Halbbildnis. Der Kopf ragt in schräger Haltung nach rechts ins Bildzentrum, ihr Blick aufwärtsgerichtet, das schlichte weiße Hemd, Hals und Gesicht von links oben in schlaglichtartiger Beleuchtung, der Marterpfeil ist dominant ins Bild gesetzt.
Das Gemälde dürfte gegen Ende Preti's längeren Aufenthaltes in Rom entstanden sein, also gegen 1650/ 51, noch vor seiner Abreise nach Modena, wo er dann den Auftrag erhielt, die Kuppel von San Biagio zu freskieren, und noch weit vor seiner umfangreichen Schaffensperiode in Neapel zwischen 1653 und 1660.
Das Gemälde ist umso bedeutender, als die Entstehung in eine Zeit fällt, in der Preti sich überlieferungsgemäß überwiegend als Zeichner betätigte, und daher in diesen Jahren nur wenige Bilder entstanden. Es deutet alles darauf hin, dass die Farbigkeit, die an Grisaille erinnert, auf diese frühe Verbundenheit zu diesem Genre zurückzuführen ist. Von einem Werk des Guercino im Petersdom begeistert, zog Preti nach Cento, um bei diesem in die Lehre zu gehen.
Preti zählt zu den bedeutendsten Vertretern des italienischen Seicento. Sein Werk dokumentiert die verschiedenen Phasen der Stilwandlungen der Zeit, mit Annäherungen an den Caravaggismus bis hin zu dem ihm eigenen heroischen Naturalismus, der dann noch stärker in seinem Spätwerk zum Tragen kommt, als auch Veronese auf ihn Einfluss hatte, und dann auch sein Wirken in Malta mitbestimmen sollte. Dass bei seinen weiblichen Figuren – wie oft festgestellt – ein fahles, blasses Inkarnat auffällt, wird auch in vorliegendem Gemälde deutlich.
Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler, sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“ genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen und Museen wie etwa: Museum of Fine Arts, Houston, Nationalmuseum, Warschau, Prado, Madrid, Pinacoteca di Brera, Mailand, Galleria dell‘Accademia, Venedig; sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien, Florenz. A.R. (1321165) (3) (11) 

Literatur:
Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta, Ausstellungskatalog, Museo Nazionale di Capodimonte 26. März-6 Juni 1999, Neapel 1999.
J.T. Spike, Mattia Preti. Catalogo ragionato dei dipinti, Florenz 1999
Nicola Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli. Da Mattia Preti a Luca Giordano. Natura in posa, Neapel 2011. 



Mattia Preti,
1613 Taverna/ Catanzaro – 1699 Valetta/ Malta

SAINT URSULAOil on canvas.
44.5 x 36.5 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Nicola Spinosa, 1. June 2021.

Lot Details


Beigegeben eine Expertise von Nicola Spinosa, 1. Juni 2021.

Gezeigt ist die Heilige im Halbbildnis. Der Kopf ragt in schräger Haltung nach rechts ins Bildzentrum, ihr Blick aufwärtsgerichtet, das schlichte weiße Hemd, Hals und Gesicht von links oben in schlaglichtartiger Beleuchtung, der Marterpfeil ist dominant ins Bild gesetzt.
Das Gemälde dürfte gegen Ende Preti's längeren Aufenthaltes in Rom entstanden sein, also gegen 1650/ 51, noch vor seiner Abreise nach Modena, wo er dann den Auftrag erhielt, die Kuppel von San Biagio zu freskieren, und noch weit vor seiner umfangreichen Schaffensperiode in Neapel zwischen 1653 und 1660.
Das Gemälde ist umso bedeutender, als die Entstehung in eine Zeit fällt, in der Preti sich überlieferungsgemäß überwiegend als Zeichner betätigte, und daher in diesen Jahren nur wenige Bilder entstanden. Es deutet alles darauf hin, dass die Farbigkeit, die an Grisaille erinnert, auf diese frühe Verbundenheit zu diesem Genre zurückzuführen ist. Von einem Werk des Guercino im Petersdom begeistert, zog Preti nach Cento, um bei diesem in die Lehre zu gehen.
Preti zählt zu den bedeutendsten Vertretern des italienischen Seicento. Sein Werk dokumentiert die verschiedenen Phasen der Stilwandlungen der Zeit, mit Annäherungen an den Caravaggismus bis hin zu dem ihm eigenen heroischen Naturalismus, der dann noch stärker in seinem Spätwerk zum Tragen kommt, als auch Veronese auf ihn Einfluss hatte, und dann auch sein Wirken in Malta mitbestimmen sollte. Dass bei seinen weiblichen Figuren – wie oft festgestellt – ein fahles, blasses Inkarnat auffällt, wird auch in vorliegendem Gemälde deutlich.
Der in Kalabrien geborene und auf Malta verstorbene Maler hatte nach Auskunft seiner Zeitgenossen ein äußerst bewegtes Leben. Er war nicht allein Maler, sondern auch Ordensritter der Malteser und wurde aufgrund des Ruhmes seiner Familie „Il Cavalier Calabrese“ genannt. In Rom erhielt er Aufträge von Papst Urban VIII sowie von Kardinal Rospigliosi. Sein Werk zeigt die Schule des Guercino (1591-1666), Giovanni Lanfranco (1582-1647) und Domenico Zampieri (1581-1641) sowie den starken Einfluss der tenebristischen Malerei der Caravaggisten. Werke seiner Hand finden sich in den bedeutendsten öffentlichen Sammlungen und Museen wie etwa: Museum of Fine Arts, Houston, Nationalmuseum, Warschau, Prado, Madrid, Pinacoteca di Brera, Mailand, Galleria dell‘Accademia, Venedig; sein Selbstbildnis befindet sich in den Uffizien, Florenz. A.R. (1321165) (3) (11) 

Literatur:
Mattia Preti tra Roma, Napoli e Malta, Ausstellungskatalog, Museo Nazionale di Capodimonte 26. März-6 Juni 1999, Neapel 1999.
J.T. Spike, Mattia Preti. Catalogo ragionato dei dipinti, Florenz 1999
Nicola Spinosa, Pittura del Seicento a Napoli. Da Mattia Preti a Luca Giordano. Natura in posa, Neapel 2011. 



Mattia Preti,
1613 Taverna/ Catanzaro – 1699 Valetta/ Malta

SAINT URSULAOil on canvas.
44.5 x 36.5 cm.

Accompanied by an expert‘s report by Nicola Spinosa, 1. June 2021.


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