Beigegeben eine Expertise von Dott. Massimo Francucci, Bologna 2012.
Das Bildthema illustriert die im Alten Testament erzählte Legende, wonach Hagar mit ihrem Söhnchen Ismael von dessen Vater Abraham aufgrund der Eifersucht der Gattin Sara verstoßen wurde. (Gen. 16 und 21). Dieser Mythos wurde häufig Bildgegenstand in der Kunst.
Das Gemälde, in extremem Breitformat, dürfte als Supraportbild für eine höfische Raumausstattung geschaffen worden sein. Die Hauptfiguren, Hagar und der herbeischwebende Engel, heben sich hell erleuchtet vom felsigen Landschaftshintergrund schlaglichtartig ab. Etwas abseits liegt rechts das Ismael-Knäblein. Dazwischen Reisesack und Krug. Die in die Ferne weisende Hand des Engels deutet auf den Reiseweg. Die göttliche Verheißung hat Ismael als künftigen Stammvater eines mächtigen Volkes prophezeit. A.R.
Torelli entstammte einer Veroneser Künstlerfamilie, unter denen sich der Architekt und Bühnenbildner Giacomo Torelli findet, wie ebenso der berühmte Komponist Giuseppe Torelli (1658-1709). Felice lernte bei Santo Prunati und Giuseppe dal Sole, und wirkte überwiegend in Bologna. Seine Frau Lucia Casalini (1677-1762) arbeitete als Portraitistin; ihr Selbstbildnis hängt in den Uffizien in Florenz. Werke Torellis finden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen und Kirchen, wie in Verona, Ferrara, Mailand, Pisa und Faenza. Sein Sohn wurde erfolgreicher Maler in Deutschland und Russland.(13207816) (2) (11)